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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

02. August 2024

8/2/2024

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Die Kraft der Werbespots
 
 
Grüetzi, mein Name ist «Spöume». Ich bin 77 Jahre alt und betreibe seit gefühlten 50 Jahren eine Ehe. Meine Frau heisst gleich wie ich. Nur der Vorname ist anders. Und jetzt können sie grad vernehmen, wie das so geht. Ja, tagtäglich jeden Morgen immer wieder Auseinandersetzungen. Wo gehen wir einkaufen? Gehen wir zu Coop. Der ist «für mich und dich». Oder zu Denner, der ist gottlob «nöch bi üs». Manchmal auch zum Lidl. Das lohnt sich, sagt er wenigstens. Meine Angetraute hätte jedoch lieber «mehr fürs Läbe». Zum Beispiel Schweizer Karotten. Das sind eben nicht nur Rüebli. Die sind - wie das Rapsöl - von bodenständigen Schweizer Biobauern. Die Füllmenge ist vorgegeben. Man kann sie zu unserem Bedauern leider nicht selbst bestimmen. Der Wohn-Essbereich ist soso lala, noch einigermassen neuzeitlich einge-richtet – meinen wir - aber leider ohne Blickfang. Wie unsere Küche genau aussieht, sehen Sie seit ein paar Tagen in unserem neuen Cewe-Fotobuch. Dort erfahren sie auch, was jeweils in unseren Kochtöpfen gebrutzelt wird. Zudem erhalten Sie eine Ahnung von unserem externen Altersheim.
 
Die Möbel sind alle von Möma, Das ist die Firma mit dem vorlauten Papagei. Unsere Betten stammen von Belliani.punkt.ch und die Matratzen, die wir mit einem sagenhaften Rabatt von 60% eingekauft haben von der Firma Emma, irgendwo im Deutschen. Die Daunen der Fischer Bettwarenfabrik sind tatsächlich echt von toten Tieren. Aber trotzdem nächtigen wir nur Malbuner, mal besser. Und wenn der Schlaf sich partout nicht einstellen will, nehmen wir einfach ein Ricola-Gutzi. Das sind jene mit dem Duft «vo gsunde Schwizer Alpechrüter». Oder Haribo. Die machen Kinder froh und uns Rentner sowieso. Für besonders rallige, schlaflose Greise wäre da noch die Susi.live für Fr. 3.00 pro Minute. Etwas Geduld und Durchhaltevermögen Lohnen sich schon. Ab 2026 machts die 13. AHV endlich für alle möglich. Wir hingegen schlafen durch bis beinah hin zum nächsten Mittagessen, ohne etwas wirklich Spannendes verpasst zu haben. Unsere Post landet eh erst am Nachmittag in unseren Briefkästen. Und das – meint zumindest die PTT - sei doch ganz normal.

Das hier Geschriebene, entspricht so ziemlich der Wahrheit. Auf jeden Fall brauchen Sie keinen Arzt und keinen Apotheker zu fragen und eine Packungsbeilage ist eh nicht vorhanden.  Mein Tipp: Für Dinge, die Sie sich momentan nicht leisten können, beantragen Sie am besten eine Mastercard. Die Money Banken bezahlen gerne für Sie; denn dazu sind sie schliesslich da.

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12. Juli 2024

7/12/2024

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Ein Charakter-Selfie
 
Vergissmeinnicht oder Egonarzisse?
 

 
Ich, nochmals ich und wieder ich und niemand anderes! Mit manchen Menschen kann man einfach nicht diskutieren. Sie haben jedes Mal; sie haben immer recht! Vor allem die knorrigen Schwarzbuben und die herben Laufentaler. Es sind oft sture, bockige «Bhaupti-Chaibe». Wesentlich charmanter und weniger verletzend sagen es die Romands: «Il sont arretés dans leurs opinions!»

Wenn ich als importierter Schwarzbube für einmal öffentlich wirklich selbstkritisch bin, dann meinte ich bis vor kurzem, dass auch ich meistens richtig liege. In meiner Selbsteinschätzung bin ich politisch etwas linksliberal mit ein paar ökonomisch bedingten Rechtsauslegern. Meine gedankliche Offenheit ist ausser in seltenen Ausnahmefällen ziemlich angemessen. Ich höre nicht ungern zu; vor allem, wenn man meiner Meinung nahesteht. Bei Politdiskussionen sind die, die links neben meiner Meinung angesiedelt etwas naiv, nicht selten realitätsfremd und ideell wolkenschwebend.
 
Die anderen rechts von mir tendieren eher zu Egoismus, Engstirnigkeit und übertriebenen Eigennutz. Beide Typen – rechts und links – sind im Grunde genommen Gefangene ihrer eigenen Wahrnehmung. Und ich? Bei der Über-arbeitung meines literarischen Erstlings ist bei mir – nota bene im entspannten Halbschlaf – wieder mal eine geistig lang inhaftierte Erkenntnis ausgebrochen. «Wir Menschen nehmen nicht nur reflexartig an, dass unsere Wahrnehmung eins zu eins der Realität entspricht; wir gehen oft davon aus, dass unsere eigenen persönlichen Wahrnehmungen besonders akkurat und objektiv sind.» Thomas Gilovich (*1954, amerik. Psychologe)
 
Warum bin ich bloss so egoblockiert? Warum zum Teufel denke ich, dass nur ich immer richtig auf Kurs bin? Dabei lese ich aus meinen eigenen Texten so viel Bitterkeit heraus; spüre alte Verletzungen, von denen ich glaubte, sie längst überwunden zu haben? Plötzlich merke ich, dass meine Entwicklung und mein Lebensweg bei weitem noch nicht abgeschlossen sind; dass es in meinem greisen Alter höchste Zeit ist, meine Nächte wieder mal tiefsinnigen Exerzitien zu widmen und mich einer gedanklichen Hirnzellenfrischkur zu unterziehen. 
 
«Wir müssen anerkennen, dass unser Weltbild genau das ist – ein Bild, das durch unseren Blickwinkel, unsere Geschichte und unser spezifisches Wissen geformt wurde.» Lee Ross (*1942, amerik. Psychologe)
 
Nicht umsonst sagte schon der römische Kaiser Marc Aurel «Unser Leben ist das, wozu es unsere Gedanken machen. Gedanken sind wie alles im Leben nicht statisch, sie fliessen stets. Was gestern richtig war, muss heute nicht mehr zwingend gültig sein. Und dies ist – wenn man es sich genau überlegt – unsere grosse Chance. Wenn wir nur wollen, sind wir in der komfortablen Lage, unsere positiven Kräfte neu zu bündeln und den eigenen Gedankenfluss neu zu definieren. Schon im Talmud des 16. Jahrhunderts steht sinngemäss geschrieben:
 
«Achte stets auf deine Gedanken, denn sie werden zu deinen Worten!»
«Achte auf deine Worte, denn sie werden zu deinen Handlungen!»
«Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu deinen Gewohnheiten!»
«Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden zu deinem Charakter!»
«Achte auf deinen Charakter, denn er wird zu Deinem Schicksal!»
 
Die entscheidende Frage ist nun:  Wie komme ich aus meiner Sackgasse, aus meinen alten Denkmustern wieder raus? Wahrscheinlich ist die Zeit gekommen, mir einzugestehen, dass ich – wie alle andern auch – an Voreingenommenheit leide und teilweise auch übertriebene, gedankliche Einschärfungen in mir herumtrage.
 
Wir sind alle nicht so clever, wie wir oft gerne meinen. Dumm ist nur, dass wir den blinden Fleck unserer eigenen Wahrnehmungsstörung nur selten selbst oder alleine orten können. Wir brauchen Hilfe von Anderen, um unsere toten Denkwinkel zu erkunden. Und das kann bisweilen sehr schmerzhaft sein, besonders wenn die Zeit dazu noch nicht reif ist. Manche Meinungs- und Charakterspiegelungen haben vorübergehend zu tiefgreifenden persönlichen Disso-nanzen geführt. Es kann bisweilen Jahre dauern, bis sich das wieder einpeilt und sich die gegenseitigen Beziehungen wieder normalisieren. Alle verletzten Charaktere müssen einen Reifeprozess durchlaufen, bis sie wieder über ihrem eigenen Ego stehen können. Und die finale Erkenntnis? Es geht nicht darum, immer recht zu haben; sondern darum, dass man seine Meinung kundtut und dazu steht; und vor allem, dass man sich selbst nicht so wichtig nimmt. Dem, der noch nicht so weit ist, macht der französische Philosoph René Decartes (1595-1650) aufbauenden Mut:
 
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Jeder glaubt, er habe genug davon.Ist das nicht tröstlich? Ich wünsche gutes Gelingen!
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26. Juni 2024

6/26/2024

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​Die geliebte WC-Rolle?

 
… aber muss sie denn goldig sein?
 
Es ist eine unbestrittene Tatsache: Wer Schiss hat, braucht auch Papier. Für die Kloschüssel nimmt Otto Normalverbraucher eine Bürste und einen WC Aktiv-Gel oder eine WC Power Mousse. Tönt sehr hygienisch! Fürs Fudi hingegen verwendet er einfach nur Klosettpapier. Weich und sanft; 2-, 3- oder je nach Einkommen gar 4-lagig. Danach ist alles wieder sauber; hygienisch einwandfrei. Bereit zur Kontrolle der örtlichen Gesundheitskommission oder des altvertrauten Leibarztes.

Die richtig Reichen hingegen verwenden goldenes Scheiss- sorry - ich meine Steisspapier. Aber das geht uns Normalbürgern nie am Hintern vorbei. Goldenes A…putzmaterial können wir uns nicht leisten.
Bei den meisten steht das Budget in der Corona-Zeit jetzt schon auf dunkelorange. Unsere Konten auf unseren Banken sind dem Versiegen nahe und verlangen dringend Nachschub. Und der örtliche und der staatliche Fiskus strecken beide schon gierig ihre Pranken aus. Die wertvollen goldenen Papiere aus dem kostbaren Edelmetall aber zupfen nur die Reichsten der Reichen ab. Stück für Stück, Blatt für Blatt; ab ins Portemonnaie oder noch treffender ausgedrückt: ins eigene, jetzt schon prallvolle Portefeuille.

Tempi passati? Kannste denken! Nie und nimmer! Im Gegenteil; je länger, je mehr. In immer grösseren Summen. Übrigens kennen Sie die Kontostände unserer globalen Geldmagnaten?

Die Liste der Reichsten auf unserer Erde wird angeführt von Jeffry Bezos, einem US-amerikanischem Unternehmer und Investor. Er ist Gründer des Onlineversandhändlers Amazon. Ihm wird ein Vermögen von 193,1 Mrd. Dollars nachgesagt; ausgeschrieben 193`100 Mio. oder 193'100'000'000.00 Dollars. Uff, ich kann mir das gar nicht vorstellen!
Nr. 2 ist Elon Reeve Musk, ein aus Südafrika stammender und in den USA wirkender Unternehmer. Er ist Gründer u.a. von Tesla Motors, SpaceX und Pay Pal. Er besitzt 184'000'000'000.00 Dollar, nur lächerliche 9'100'000'000.00 weniger.
Nr. 3 mit 154,4 Mrd. Dollar ist der französische Unternehmer Bernard Jean Etienne Arnault. Er ist geistiger Vater der Groupe Arnault und des Europ@web. William «Bill» Gates III vermissen Sie? Er, der legendäre Unternehmer, Programmierer und Mäzen gründete 1975 gemeinsam mit Paul Allen das Unternehmen Microsoft und gilt heute mit einem geschätzten Vermögen von 110 Milliarden US-Dollar als der 4. reichste Mensch der Welt.
Eher bescheiden nimmt sich da die erste Frau aus: Alice Walton, die Tochter des verstorbenen Walmart-Gründers. Sie besitzt ein geschätztes Vermögen von 54'000'000'000.00 US-Dollar und liegt damit auf dem 16. Platz.

Ja, ja! Man wird ruhig und nachdenklich. Nun mal ehrlich! Was versteuern Sie? Und was meinen Sie, wieviel diese Finanzhaie versteuern? Tönt etwas frustriert, ist es aber nicht. Denn wenn ich an Geld denke, sehe ich vor allem widerrechtlich und kriminell angeeignete Geldsäcke: Mal gestohlene, prallvolle aus Jute; manchmal auch Zweibeinige der Marke «Möchte-gern-Rockefellerlis». Ruhmsüchtige Selbstdarsteller, medienträchtige Influencers (dt. Meinungsmacher) oder leasingbelastete Gernegross mit teuren «Potenzchläpfen». Es sind die Hochstapler; sind diejenigen, die dazu noch einen illegalen Schwarzmarkt-Chauffeur angeheuert haben. Die gehen mir am gewaltigsten auf den Keks. Dass da die Sicherungen der vom Arbeitsmarkt verschmähten älteren Generationen durchzubrennen drohen und die Randständigen scharenweise in den Sozialämtern Zuflucht suchen, ist beinahe schon nachvollziehbar.

Ich mache mir echt Sorgen; denn ein gesunder Staat, eine prosperierende Gesellschaft baut auf einem 3-Säulenprizip auf: Harmonie zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialität. Läuft bei diesen eklatanten Einkommensunterschieden nicht etwas falsch? Die Ökonomie übervorteilt die Superreichen. Das soziale Element leidet bitter und wird zunehmend in eine schmuddelige Ecke gedrängt. Die Wurzeln der Ökologie verdorren und die Quellen drohen zu versiegen. Habe ich eine unrealistische Wahrnehmung oder nur eine meiner seltenen, miesepetrigen Scheisslaunen?

Es gibt noch viel zu tun auf unserem Globus, auch in Helvetia!

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19. Juni 2024

6/19/2024

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​Der Säufertum und das Raucherrohr
 
 
Kennen Sie Sämi Eidenbänz? Nein? Tut auch nichts zur Sache. Aber man sollte ihn eigentlich schon kennen, besonders im Schwarzbubenland und im Laufental; denn er ist ein wahrer Champion und trotz allem eine tragische Kultfigur. Seine Berufslehre hat er zwar knapp bestanden. Aber malochen war nie sein Ding. Er arbeitete zeitlebens nur, wenn ihm danach war, und das war selten der Fall. Mit zunehmendem Alter wurde er immer müssiggängerischer und schlussendlich gar arbeitslos. Die Konsequenz? Heute ist er ein runter gekommener Erdenbürger von etwas über  80 Jahren. Ein eigenwilliger, aber bestens ausgewiesener Genussmensch der, der in seinem Leben ab 25 Jahren bis zu seinem 75. Geburtstag, also während 50 Jahren jeden Tag 2 Flaschen Bier getrunken und 1 Päckli Zigaretten geraucht hat.
 
50 Jahre lang Bier! Das sind in etwa 18’250 Tage. Alle Tage 2 Flaschen, also 36’500 Flaschen oder in Kisten Bier gesprochen: 1825 Harassen. Würde man diese Bierkisten geistig aufeinander stapeln, dann ergäben die aufgetürmten Harassen einen Bierturm vom 474.5 m. Zum Vergleich: Der Eiffelturm im Paris ist ca. 300 m hoch. Oder – wenn sie den Roche Turm besser kennen: Dieser ist mit 205 Meter das höchste Hochhaus in der Schweiz.
 
Und horizontal? Bei einer Bierkistenlänge von 40 cm sind es – man glaubt es kaum - tatsächlich sagenhafte 730 m. Um diese ganze Bierkastenparade von Sämi abzuschreiten, bräuchte selbst ein geübter Wanderer zwischen 10-12 Minuten.  
 
Und nicht zu vergessen - zur gleichen Zeit beschäftigte sich die Lunge mit den Zigaretten. Eine Gewaltsaufgabe! Dass Sämi mit der Zeit in einen Dauerhusten verfiel, darf man seiner arg gestressten Lunge wirklich nicht übel nehmen. 
Das Internet behauptet, dass jeder gerauchte Glimmstängel den Konsumenten 7 Minuten seiner Lebenszeit kostet. Nun, ich hab’s ausgerechnet. Bei Sämi ist die  Lebenserwartung um gegen 5 Jahre geschrumpft, nur weil er in seinem Leben einen Glimmstängel von ca. 12 km geraucht hat. Das entspricht einer Länge von Laufen bis Aesch.
 
Und tragischerweise sind ihm mit 52 Jahren seine Zähne fast reihenweise ausgefallen, wahrscheinlich infolge seiner einseitigen Hopfen- und  Tabakernährung. In Anbetracht seiner gesundheitlichen Inkonvenienzen hat Sämi dann im Alter von 55 Jahren verdientermassen eine staatliche Rente erhalten, die ihn ermunterte, seinem Alkohol- und Tabakgenuss weiter zu frönen. Sein grossregionaler Rekord war ihm wichtiger und dieser dürfte in den nächsten 50 Jahren wohl kaum gebrochen werden, denn er arbeitet immer noch an der Verbesserung seines sagenhaften Rekords.
 
Von einer Nachahmung aber wird dringend abgeraten. Es wäre schade, wenn gerade Sie derzeit auf dieser unseligen Rekordjagd wären. Die inneren Organe murren schon bald. Und wenn das nicht reicht, streiken sie bis zum bitteren Ende.​
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14. Juni 2024

6/14/2024

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​Brief vom Bürgenstock

Gutartig oder bösartig?
Friedliebend oder gewalttätig?

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                                                                                                                                            Bürgenstock, 15.6. 2024
 
Sehr  geehrte Erdenbewohner
Liebe Mitmenschen
 

Kennen Sie ihn, den Roman «… trotzdem Ja zum Leben sagen». Er handelt von den Erlebnissen im 2. Weltkrieg. Vom Leben im Konzentrationslager, von den Gefühlen der Heimkehrenden, von deren grauenvollen Erinnerungen an das Erlebte. Ein literarisches Mahnmal! Im Grunde genommen ein Protestschrei gegen die zerstörerische und Verderbnis bringende Machtgier eines geisteskranken Despoten.

Die Menschen wollten mit Gott Zwiesprache halten. Sagen, wie es war, als die Gewehre noch gerattert und die Kanonen im Minutentakt gespien haben. Als es Raketen hagelte und die Flugzeuge statt Lebensmittel, Bomben auf die Erde geschickt haben.

Sie wollten ansprechen, was sie auf dem Schlachtfeld erlebt und zu Hause angetroffen haben. Eine Abfallebene weit und breit. Nur noch Ruinen, Betonklötze und Geröll. Übervolle Friedhöfe, Schutt und Asche.  Die Städte ausgepowert und menschenarm. Aber das Beben der Erde  hallte nach, die verwundete Seele verschlug ihnen die Sprache.

Sie wollten essen, aber die Lebensmittel und die Vorräte lagen unter Stein- und Betonbrocken. Sie mussten das ganze Elend erdulden, weil die Gleichschaltung der Köpfe ihren Verstand überrollte, und die Meisten der widerlichen Rhetorik des Adolf Hitler Glauben schenkten.

Die Daheimgebliebenen waren vom Erlebten schwer gezeichnet. Sie lebten weiter mit elenden Traumata, mit einem geistigen Seeleninfarkt. Abstürzend in das Ohne. Ohne Glauben, ohne Hoffnung, ohne Zuversicht; in ein sich vorwärts Treibenlassen in eine ungewisse Zukunft.

Und die Rückkehrer, die überlebenden Kriegsteilnehmer? Können Sie sich vorstellen, was diese Menschen erleben mussten, als sie endlich voller Hoffnung zurückkehrten in ihre Heimat, in ihr Haus, in ihr ehemaliges Daheim. Verwüstung noch und noch! Das Meiste dem Erdboden gleich gemacht.
Können Sie ermessen, was für eine ungeheure innere Kraft es braucht, um trotzdem wieder Ja zum Leben zu sagen. Ja zu den Herausforderungen. Ja zur Heimat, ja zur Liebe. Ihr Herz war zerrissen. Und trotzdem sind sie nicht gestorben.

Wer noch arbeiten konnte, kniete wieder hin. Und schuftete. Baute alles wieder auf, was die Panzer verwüstet hatten. Setzte wieder zusammen, was der Bombenhagel weggefegt hatte. Mühte sich ab bis zum letzten Schnauf.

Man fragt sich, wie ein Mensch dies alles verkraften kann. Wer je die kriegerischen Schreckensbilder von 1939-1945 gesehen hat, ist geschockt; kann diesem grässlichen Abscheu kaum entfliehen. Man war lange Zeit der zuversichtlichen Hoffnung, die Menschheit habe aus diesen grauenhaften Erlebnissen etwas gelernt. Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Wirtschaft wieder, und zwar rasant. Man hatte genug zu essen, immer öfter sogar im Überfluss. Man setzte wieder Speck und Noten an, und um die Jahrtausendwende begannen die Geschäfte gar zu boomen.

Aber der Nachkriegsmensch verlor jedes Mass. Vergass die gottgegebenen Gesetzmässigkeiten des Lebens erneut. Mischte sich ein in die Natur. Forschte, experimentierte, klonte und vergass dabei, das Vergangene, das Verderbende wieder mal dem Eigenspiegel zur Schau zu stellen. Er wollte das All erkunden und andere Planeten erobern. Er erfand die Atombombe und andere schreckliche, chemische Waffen und entsorgte problematische Materien skrupellos im All, im Meer oder im fruchtbaren Boden, der uns ernähren soll.

Und heute? Einmal mehr schaudert der ganze Globus wieder. Weltweit sind die Ampeln auf Rot. Die Wirtschaft humpelt bedenklich, und der Aktienmarkt rasselt auf der Achterbahn. Erneut hat ein sich selbst überschätzender Egomane seine dunkle, abgrundtiefe Seite offenbart. Was dieser Unmensch sich gegenwärtig leistet, überfordert unser ganzes Denkvermögen in allen, wirklich allen Dimensionen und Denkrichtungen.

Nach beinahe 80 Jahren mehr oder weniger friedlichen Daseins sind mir zum ersten Mal alle Sicherungen gleichzeitig durchgebrannt. Geistiges Burnout. All meine mühsam gewachsenen Überzeugungen sind in Frage gestellt. Die meisten meiner Lebensprinzipien zerplatzten wie eine Seifenblase. Mein Toleranzvermögen war an seine definitiven Grenzen gelangt.

Und noch immer und immer wieder bin ich platt und ratlos. Wie begegnet man einem solchen menschenverachtenden  Charakter-Wrack, das einen völlig sinnlosen Krieg angezettelt hat? Hat der selbst ernannte Jahrhundert-Zar erneut ein neues, schreckliches Zeitalter injiziert? Hat er nichts gelernt aus den Geschichtsbüchern? 1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg, Kuba-Krise usw.

In der heute geltenden Rechtsprechung werden Mörder zu langer, in einzelnen Fällen gar zu lebenslanger Haft verurteilt. Aber bei Diktatoren und Gewaltherrschern gelten scheinbar andere Gesetze. Selbst kommandierter Massenmord bleibt straffrei. Die Übeltäter können gar an friedlichen Gedenktagen unbehelligt der ganzen Welt ihre verlogenen Rechtfertigungsargumente und ihre Unschuld unterjubeln.

Ich werde sehr nachdenklich und frage mich, ob hinter der Tür ein menschlicher und wirtschaftlicher Ruin oder gar ein kriegerischer Tsunami auf seine grosse Stunde wartet. Ich bin tief geschockt. Nie hätte ich gedacht, dass das Hitler-Denken jemals eine Renaissance erleben würde. Man liest immer wieder von Friedensverhandlungen. Und trotzdem erreichen die weltweiten Militärausgaben Jahr für Jahr ein Rekordniveau. Sie stiegen im letzten Jahr das achte Mal in Folge und überschreiten jährlich bereits die zwei Billionen Dollar-Grenze.

Die Forschung ist der traurigen Überzeugung, dass in den nächsten zehn Jahren weltweit immer komplexere, grosse Flächen bedrohende Waffensysteme entwickelt werden. Das Risiko eines alles vernichtenden Einsatzes von Atomwaffen wächst von Jahr zu Jahr.

Und wir, Fragezeichen? Wir vergöttern nach wie vor den technischen Fortschritt. Ihm verdanken wir scheinbar unseren Wohlstand und unser Wohlergehen. Was für ein Irrglauben! Wir schlendern - einer wie der andere - kritiklos und naiv durch unser Leben und merken nicht, dass wir mittlerweile auf den verhängnisvollen Pfad zur Selbstzerstörung geraten sind. Hat unser Verstand die Flucht ergriffen? Ist die menschliche Ratio am Verschwinden?

Unsere heutige Welt wird beherrscht vom Narzissmus und vom unseligen Macht- und Einflussstreben. Ihr Verlangen, andere zu knechten, kann nicht und niemals gestillt werden. Herrschsüchtige Despoten sind nicht in der Lage, aus Erfahrungen zu lernen. Sie wollen ihre  Befehlsgewalt auskosten bis zum Geht-nicht-mehr.

Sie kontrollieren zwanghaft andere Menschen und unterdrücken sie. Abweichungen oder Widerstand wird gnadenlos bestraft. Gewaltherrscher haben keinen Zugang zu den eigenen Gefühlen. Sie empfinden anderen gegenüber keine Empathie und sind schlichtweg nicht in der Lage, deren Bedürfnisse wahrnehmen. Und sie wollen es auch nicht.

Sie pflügen ganze Länder um, und mühsam erschaffener Wohnraum wird skrupellos horizontal und vertikal ausgebombt. Nicht ohne dann nach der zelebrierten Siegesfeier die ehemaligen Bewohner, die zwischenzeitlich Abgestürzten, die Umgeknickten und die seelisch Verwahrlosten wieder einzuladen, in ihre alte, ausradierte Heimat zurückzukehren.

Unsere Welt sollte endlich wieder mal in den Spiegel schauen. Ehrlich und ohne Scheu. Sollte das Abbild des sinnverwirrten Seins auf unserer Erde endlich zur Kenntnis nehmen. Sollte wieder lernen, sich dem Höllischen zu widersetzen. Sollte Gegensteuer geben. Die Gesundung der menschlichen Moral ist das allerwichtigste Gebot der heutigen Zeit. Sie ist dringend und vonnöten.

Es darf nicht sein, dass eine neue Welt, aufgebaut wird, die nicht mal weiss, was eine echte Demokratie ist. Es darf nicht sein, dass die Begriffe wie Verlässlichkeit und Toleranz aus den Wörterbüchern gestrichen werden, weil niemand mehr weiss, wofür sie stehen. Es darf nicht sein, dass die Zeiten des Leidens von 1939-1945  wieder auferstehen. Deshalb möglichst schnell zurück zu wahrer Solidarität und echt fruchtbringender Gemeinsamkeit.

Unsere Welt ist keine Samtbühne für Kurzdenker und Selbstdarsteller. Sie sucht Frieden und Harmonie. Sie wird jedoch immer wieder scheitern, solange sie nicht in der Lage ist, mit der gottgegebenen Natur und ihrem Umfeld im Einklang zu leben.

Mein Pamphlet ist  keine Kampfansage gegen die russische Bevölkerung, sondern einzig und allein gegen die kriegerische Gewaltherrschaft eines glühenden Verehrers des alten russischen Kaiserreichs, gegen den Träumers einer weltumfassenden Macht.

Zeitlebens war ich ein erbitterter Gegner der Todesstrafe. Mein Geist und meine Seele versuchten trotz aller Schrecklichkeiten stets, ein Umdenken zu verhindern. Aber nun meinen auch sie: Anarchie vor! Ab mit dem Despoten an die Front. An die frische Luft. Die Historiker werden seine zweifelhaften Meriten aufarbeiten und ihm einen gebührenden Nachruf verfassen. Punkt. So sei es und es möge bald geschehen! Amen.

Gib die Hoffnung nie auf, auch wenn sie dich zu verlassen droht! Denn unser Denken formt die Zukunft und gestaltet – so hoffe ich - eine Krieg freie, friedliche Nachwelt. Und diese vielleicht letzte Chance darf die Menschheit nicht verschmähen. Sie muss handeln. Hier und jetzt! Immer und immer wieder.

Zeitlebens habe ich Kettenbriefe nicht weitergeleitet, aber jetzt erst erkenne ich deren wahren Sinn. Vielleicht leiten auch Sie ihn weiter.
 
Ein besorgter Endsiebziger, der nicht aufgeben kann und auch nicht will.

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26 Mai 2024

5/26/2024

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Erinnerungen an einst

… oder wie das früher war
 
 
Ich bin ab 1947 aufgewachsen in einer Polizeifamilie, die früher zum oberen Mittelstand gehörte. Ja, so war es! Der Pfarrer, die Lehrer und die Ordnungshüter waren noch Respektspersonen. Meine Mutter wurde in der Öffentlichkeit nicht mit ihrem Namen angesprochen, sondern mit Frau Wachtmeister.

Ich, der jüngere der beiden Söhne hatte ein Kleinzimmer im Estrich; zwar kärglich ausgebaut, aber immerhin ein eigenes.  Mit der Zeit wurde es zur Rumpelkammer mit Aussicht auf suhlende Säue im gegenüberliegenden Moorgarten. Im Parterre meine Eltern. Eine nicht immer, aber meistens gemütliche Stube. Dazu eine Küche, Badewanne mit WC, Grosis-Reduit und das elterliche Horizontal-Zimmer.

Die Dusche war draussen, Gartenschlauch. Wir waren stolzer Besitzer eines Peugeot 202, ein Gefährt, das man zur Not auch mit einer Kurbel zum Laufen brachte. Das einzige Auto auf dem Markt mit zwei nebeneinander liegenden Scheinwerfern hinter dem Kühlergitter und Blinkern auf den Kotflügeln.

Und der Polizeiposten? Drei Arbeitsplätze und eine Knastherberge mit 6 Einzelzimmern; ein kleines Hochobenfenster, ein klappbares Eisengestell zum Schlafen, ein gelbliches WC und einen Service mit aparten Futternäpfen.

Weiter im Keller unten eine 1-Nachtsuite ohne Fenster mit Spreuersäcken, die der Promille-Verarbeitung dienten. Zentral im Raum an der tiefsten Stelle eine eingebaute Dohle für extravagante Hals- oder Darmentleerungen. Alles ein- und vor allem ausbruchssicher mit schlagresistenten Betonmauern und dickwandigen Türen. Und der sonstige Keller? In Erinnerung habe ich noch den grossen Trog. Waschmaschine? Denkste! Wäsche waschen war Handarbeit. Statt Tumbler nahm man die Wäschemange. Anschliessend musste alles bis zum letzten Stoffnastuch an den Wäscheleinen aufhängt werden.

Kommen wir zur Küche! Der Geschirrspühler war ich, auch der Abtrockner. In der Küche ein kleiner Kühlschrank Marke Sibir, wie jeder rechte Schweizer. Ein Tiefkühlfach? Wenn überhaupt, dann in der Cheesi. Teflonpfannen? Kannste denken! Dieses Wort kannte man noch nicht. Eisenpfannen waren Trumpf und Nachkriegsfeinheiten wie «Schnitz und Drunder» oder Fleisch von nota bene selbst gepflegten Hühnern. Und die innig geliebten Kaninchen wurden sinnigerweise nur an edlen Sonntagen verfuttert. Und massenhaft Eier. Jene ohne Schale landeten in einem Zopf oder wurden von meiner Mutter in der Röstipfanne so lange misshandelt, bis sie zum Rührei wurden.

Toast? Die Eltern konnten noch kein Englisch. Wir assen schlicht und einfach altes Brot mit Konfitüre aus dem Einmachglas im Keller. Manchmal trotz Paraffin-Verfahren mit etwas weissem Schimmel. Einfach abgekratzt und runtergewürgt!

Wunschberuf Trämliführer. Die Eltern aber hatten anderes im Sinn. Eine Schnupperlehre als Ministrant im Kloster. Die angedachte klerikale Karriere erwies sich jedoch als gigantischer Trugschluss. Unbändig lockte mich hingegen der Fussball. Aber damals wurden die Lederbälle, wenn es regnete, schwer wie Blei und entwickelten sich beinahe zu einer Kanonenkugel. Deshalb war Torwart nichts für mich. Stürmer? Zu langsam. Verteidiger? Anderen nachrennen, ein No go! Blieb nur noch der Aufbauer. Der ging mir ein Leben lang nach.

Schulzeit? VU-Latten mit rustikaler Kandahar-Kabelzugbindung. Skihosen aus Vaters Uniform mit Helvetia-Nähmaschine im Retro-Style angefertigt. Bike war noch nicht im Sprachgebrauch, aber die Velo-Marke Condor aus dem Jura, der Lieferant des damaligen Ordonnanzrads. Später neue Interessen: Motorisierte Gefährte aus dem Lager der polizeilich konfiszierten Töfflis. Puch, Sachs und DKW waren die Hits. Das Velo Solex sass höchstens auf der Ersatzbank.

Für interne Notfälle hatte man ein Wandtelefon mit drehbarer, runder Wählscheibe. Unser Spotify war eine kleine, dürftige Schallplattensammlung. Vinyl-Dinger, die mit 45 oder 78 Umdrehungen pro Minute abgespielt werden mussten. TV schwarz-weiss! Die Sportschau abends 22.15 Uhr im Ochsen. Später dann Erwerb eines Gerätes Marke Nordmende Modell «Edition Geflimmer» oder «Internationale Linie ist unterbrochen».
 
Jetzt weiss ich endlich, wieso die trendigen Jungen die Alten etwas grossräumig umgehen. Sie wissen nicht, wovon wir jeweils reden.                                          
 

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3. Mai 2024

5/3/2024

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Die Bedeutung des Loslassens

 
… und Aktion gleich Gegenreaktion
 
 
Ich weiss nicht, ob Sie schon mal in Ihrem Leben gezügelt haben oder zügeln mussten. Wie dem auch sei! Zügeln ist in jedem Fall ein Neubeginn. Etwas Neuartiges kommt auf einem zu. Etwas – wie man meint – das schöner, besser oder behaglicher sein soll: eine Weiterentwicklung im eigenen Leben, eine neue persönliche Wohlfühloase. Optimismus macht sich breit; positive Erwartungen harren der Realisierung. Balsam für die Seele! Ob das aufgeht?
 
«Friili, friili», meint mein Glarner Kollege. Es gibt nichts Schöneres und Befreienderes, als aufzuräumen oder noch besser: als Überflüssiges fortzuschmeissen. Fort in den Abfallkübel; entsorgen in die Mulde oder verstauen in den Kofferraum. Einfach weg, ab in die Kelsag! Weg vom Leben! Verbrennen, vernichten. Das Vergangene geht eigene Wege; ward schon bald nicht mehr gesehen. Vergessen, aus, vorbei!
 
Hey, sag ich mir. Wieso mach ich nicht auch mal eine mentale Züglete; eine geistige Abfallentsorgung? Wenn es einem so gut tut, nicht mehr Brauchbares, ewig Belastendes weg zu haben, könnte man doch auch den nächsten Sturm zu was Positivem nutzen. Wenn es einem so richtig um die Ohren zieht, wenn die Volants an den Sonnenstoren im Geflatter eines heraufziehenden Sturms einen Höllenlärm verursachen, wäre da nicht die Idealzeit gekommen, wieder mal etwas loszulassen; z.B schlechte Gedanken, üble Erinnerungen? Kotziges, das stets auf die Magennerven stampft, das die Seele zum Wallen bringt?
 
Herunter mit den Storen! Öffnen Sie die Fenster; amten Sie tief ein und spucken Sie Ihre Halskröten in die weite Welt hinaus. Lassen Sie alles Negative, das Ihnen seit Jahren Ihr Wohlbefinden und Ihr Glück vermiest, abhauen. Ab ins Suwasiland, fort in die unerreichbare Ferne, ins Nimmerleinsland, in die Wüste, in die Hölle oder einfach in die Richtung, in die der Wind sie treibt. Abschied für immer! Endgültiges Tschau, ihr miesen Lebensbegleiter. Ein erhabenes Gefühl macht sich breit. Wieder neue, reine Luft zum Amten, entrümpelte, wieder lebensfreudige Seele.
 
Ein bekannter tibetanischer Mönch – der Name ist mir entgangen – meinte einst: «The moment in your life ist right now. Hört auf, der Zukunft hinterher zu rennen! Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da; die Gegenwart und nur die Gegenwart ist Euer Zuhause.»
 
 «Carpe diem, nütze den Tag, geniesse den Augenblick!», meinte der römische Dichter Horaz schon einige Jahre vor Christi Geburt. «Pflücke die Früchte des Tages und geniesse sie.»
 
Aber ist loslassen das einziges Elexier des Glücklichseins? Wohl kaum! Es braucht dazu noch mindestens zwei Schwesterchen: die Tugend der Liebe und das Newtonsche Gesetz «Actio gleich Reactio». Dieses besagt, dass bei der Wechselwirkung zwischen zwei Körpern oder Personen jede Aktion gleichzeitig eine gleich große Reaktion erzeugt, die auf den Verursacher der Aktion zurückwirkt. Das heisst: was immer uns an anderen Menschen freut, stört, ärgert oder wütend macht, hat mit uns selbst zu tun. Das Problem liegt immer bei uns und niemals beim Anderen. Der einzige, der sich ändern muss, sind wir.
 
«Wie Du in den Wald rufst, so kommt es zurück!», sagten schon unsere Grosseltern. Anlehnend an die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Isaac Newton (1643-1727) ist dies äusserst tröstlich; denn alles Üble, das man Ihnen antut, kehrt wissenschaftlich gesehen zum Täter zurück. Aber man beachte bitte, dass auch das eigene Gebaren den gleichen Gesetzen folgt.
 
Und damit kommen wir zum Gebot der Liebe. Der Umgang mit diesem Wort ist etwas heikel. Vor allem für Kolumnisten. Was meint er denn genau? Geistige oder gar körperliche Liebe, säuselnde Schmeicheleien? Ich soll jemanden Lob hudeln; soll ihm in den Arsch kriechen? Nein, so ist es nicht gemeint. Ich meine Wertschätzung oder anders formuliert Empathie. Diese beiden Begriffe sind der Liebe sehr nahe. Liebe bedeutet Einheit, und Einheit ist stärker als Trennung. Liebe erzeugt keinen Widerstand und führt somit am schnellsten zum Ziel. Selbst die Vergangenheit kann nur mit Liebe echt bewältigt werden. Liebe versöhnt nicht nur den Geist, sondern auch den Körper.
 
«Wenn man Liebe hat im Kampf, so siegt man; wenn man sie hat bei der Verteidigung, so ist man unüberwindbar». Autor unbekannt. Uff, schwer verdauliche Kost! Loslassen, Liebe und Actio gleich Reactio. Ich wünsche Ihnen einen nachdenklichen Abend. 

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18. April 2024

4/18/2024

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Feminine oder maskuline Ansichten?

…oder die Unterschiedlichkeiten zwischen Mann und Frau

 
Die moderne Hirnforschung hat ergeben, dass das männliche und das weibliche Gehirn zwar nicht grundsätzlich verschieden sind, aber verschieden arbeiten. Die kleinen anatomischen Unterschiede verblassen vor den erheblichen Funktionsunterschieden. Männer und Frauen agieren, reagieren und fühlen verschieden. Man macht hormonelle Einflüsse dafür verantwortlich, dass die beiden Gehirne sich verschiedenartig organisieren und Lösungsstrategien entwickeln, die zum Teil deutlich voneinander abweichen.
 
Es gibt nicht nur eine Wahrheit. Wahrheit ist individuell. Es gibt so viele Wahrheiten und Strategien, wie es Menschen auf der Erde gibt. Wenn es aber nicht nur eine Wahrheit gibt, dann gibt es auch nicht nur eine Strategie. Wenn – wie die Wissenschaft behauptet - alles Energie und Schwingung ist, dann ist auch das Geschlecht Schwingung und Energie. Ich begreife zwar, - wie Sie wahrscheinlich auch - nicht ganz, was ich da geschrieben habe.
 
Aber nehmen wir mal an, es sei so; dann könnten Mann und Frau in einem Schwingungsspektrum in der Einheit Pol und Gegenpol sein.Gibt es Indizien dafür? Zunächst bilden sich bei beiden Geschlechtern ganz genau die gleichen Gewebestränge als doppelgeschlechtliche Anlage aus. Diese genau gleich aussehende Keimdrüsenanlage dauert bis zum Ende des zweiten Lebensmonats. Erst jetzt zeigt die Embryonalentwicklung, wer Junge und wer Mädchen wird. Die Möglichkeit, eine männliche oder weibliche Organanlage zu bilden, steckt in jedem Menschen. Was den Körper betrifft, trifft wahrscheinlich auch auf seinen Geist und seine Seele zu.
 
 
Die Typica des Mannes
 
Das Bild des Mannes wird überzeichnet definiert als high-risk gambler, ein risikofreudiger Spieler; expansiv, von ständiger Unruhe getrieben. Er fokussiert, um Erfolg zu haben; ist eine
erfolgsorientierter Vereinfacher; streicht, um sein Ziel den Rest der Welt. Hat den typischen Tunnelblick; rechts und links beschränkt und auf das Ziel orientiert.
Der Mann verfolgt die Strategie der Selbstbehauptung. Er gestaltet das Szenario, will die Sache in der Hand behalten. Er ist offensiv gepolt und will als Sieger vom Platz gehen. Er will Konturen zeigen, sich abgrenzen, die Welt beherrschen. Er neigt dazu, sich selbst zu betrügen, indem er Niederlagen in Siege umpolt. Er glaubt zu wissen: Aktion ist besser als Reaktion.
Wer fordert und behauptet, holt den Vorsprung; wer Zeichen setzt, wird sicherer. Wer die eigene Roll offensiv festlegt, verhindert, dass, dies andere tun. Schmerz macht ihn hart; er wird in Wut und Aggression umgearbeitet. Der Mann ist der Klimamacher, der Gestalter. Er hat die Kraft zur Vereinfachung und fokussiert sehr gut.

 

​Die Typica der Frau
 
Das Bild der Frau ist das Bild der safe-investorin, einer sicherheitsbetonten Anlegerin. Sie schützt und hegt das Erreichte, ist eher bergend, nicht ausschweifend. Die Frau hat den Panoramablick. Sie hat eine komplexe Wahrnehmungsfähigkeit, eine gestreute Aufmerksamkeit, die auch störungsanfällig sein kann. Sie ist improvisationsstark und erdschollenverbunden.
Sie verfolgt die Strategie der Integration, ist eher defensiv und sicherer gepolt; und fügt sich willig in ein Szenario ein. Sie neigt dazu Opfer zu werden und entwickelt dadurch oft eine beträchtliche Opferpower. Frauen öffnen sich gerne. Sie wollen die Welt nicht beherrschen, sondern sie wollen sie verstehen und reinlassen.
Frauen glauben zu wissen: Reaktion ist höflicher und risikoärmer. Wer sich einfügt und antwortet, zeigt Überlegenheit. Wer die Zeichen erkennt, wird unentbehrlich. Wer gut im Team agiert, erhält Anerkennung. Die Frau baut den Stress verbal kommunizierend ab. Schmerz macht sie weich und zustimmungsbereit.
Die Frau ist die Klimafühlerin, der Wahrnehmungs-Champion, hat Komplexitätsmacht und einen multi-view Blick. Professor Höhler, Autor des Buchs «Wölfin unter Wölfen» vertritt die Auffassung, dass das Urteam aus Frau und Mann besteht und die beiden ein evolutionärer Beistandspakt verbindet. So, nun ist alles wissenschaftlich belegt. Ihr Partner tickt wirklich anders; nicht immer so, wie Sie es sich mitunter vorstellen. Oder etwa nicht?
Schlechte Lüge! Oder sind Sie etwa erst zwei Monate verheiratet? Dann prost! 
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Die Kraft der Werbespots
 
 
Grüetzi, mein Name ist Nullachtfünfzehn. Ich bin über 70 Jahre alt und betreibe seit gefühlten 50 Jahren eine Ehe. Meine Frau heisst gleich wie ich. Nur der Vorname ist anders. Und jetzt können sie grad vernehmen, wie das so geht. Ja, tagtäglich jeden Morgen immer wieder Auseinandersetzungen.

Wo gehen wir einkaufen? Gehen wir zu Coop. Der ist «für mich und dich». Oder zu Denner, der ist gottlob «nöch bi üs». Manchmal auch zum Lidl. Das lohnt sich, sagt er wenigstens. Meine Angetraute hätte jedoch lieber «mehr fürs Läbe». Zum Beispiel Schweizer Rüebli. Das sind eben nicht nur Karotten aus deutschen Landen. Die sind - wie das Rapsöl - von bodenständigen Schweizer Biobauern. Die Füllmengen sind zwar bereits vorgegeben. Man kann sie zu unserem Bedauern leider nicht selbst bestimmen.

Der Wohn-Essbereich ist soso lala , noch einigermassen neuzeitlich eingerichtet – meinen wir - aber leider ohne Blickfang. Wie unsere Küche genau aussieht, sehen Sie seit ein paar Tagen in unserem neuen Cewe-Fotobuch. Dort erfahren sie auch, was jeweils gerade in unseren Kochtöpfen gebrutzelt wird. Zudem erhalten Sie eine Ahnung von unserem externen Altersheim.

Die Möbel sind alle von Möma, Das ist die Firma mit dem vorlauten Papagei. Unsere Betten stammen von Belliani.punkt.ch und die Matratzen, die wir mit einem sagenhaften Rabatt von 60% eingekauft haben, stammen von der Firma Emma, irgendwo im Deutschen. Und die Daunen von der Fischer Bettwarenfabrik sind tatsächlich echt von toten Tieren.

Aber trotzdem nächtigen wir nur Malbuner, mal besser. Und wenn der Schlaf sich partout nicht einstellen will, nehmen wir einfach ein Ricola-Gutzi. Das sind jene mit dem Duft «vo gsunde Schwizer Alpechrüter». Oder Haribo. Die machen Kinder froh und uns Rentner sowieso. Für besonders rallige, schlaflose Greise wäre da noch die Susi.live für ca. Fr. 3.00 pro Minute. Etwas Geduld und Durchhaltevermögen lohnt sich da schon. Ab 2026 machts die 13. AHV endlich für alle möglich.

Wir hingegen schlafen bisher noch durch bis beinah hin zum nächsten Mittagessen, ohne etwas wirklich Spannendes verpasst zu haben. Unsere Post landet eh erst am Nachmittag in unseren Briefkästen. Und das – meint zumindest die PTT - sei doch ganz normal.

​Das hier Geschriebene, entspricht so ziemlich der Wahrheit. Auf jeden Fall brauchen Sie keinen Arzt und keinen Apotheker zu fragen und eine Packungsbeilage ist eh nicht vorhanden.  Mein Tipp: Für Dinge, die Sie sich momentan nicht leisten können, beantragen Sie am besten eine Mastercard. Die Money Banken bezahlen gerne für Sie; denn dazu sind sie schliesslich da.

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11. April 2024

4/11/2024

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Auf dem Sebastiansweg
 
 … oder die Prägungen der Adoleszenz
 
 
Mit 16 Jahren war Sebastian zum ersten Mal verliebt in eine bildhübsche, grazil herbe Schönheit aus einer rabenschwarzen Familie. Obschon strohblond, war sie – wie von Sebastian erwartet - sehr intelligent. Trotz allem hatte sie einen grossen Makel: Leider hatte Vreni – so hiess sie - bei den spärlichen Rendez-vous immer ihren jüngsten Bruder, der sinnigerweise Pius hiess, als Aufpasserli mitzunehmen; mütterlicherseits angeordnet, väterlicherseits kontrolliert. Dass der Begrenzung der zwischenmenschlichen, amourösen Spontaneität damit etwas Rückschub geleistet wurde, war ganz im Sinne der Familienkurie, die es immerhin schaffte, sieben von der Kirche abgesegnete Kinder ohne Almosen- oder Ablassgelder auf die Welt zu bringen.

Die Affinität des ehemaligen Ministranten zu einem solchen Background-Szenario war zu jenem Zeitpunkt noch nachvollziehbar; insbesondere, da die Vreni auch sehr sportlich und vor allem sehr lebensfreudig war.

Trotzdem dauerte die Freundschaft nur zwei Jahre. Oder immerhin? Sebastian, der sich rein äusserlich zu einer Beatles-Kopie entwickelte, neigte in der Adoleszenzzeit zu bulimistischer Lebensweise mit hyperaktiver Sportlichkeit.
 
Vreni hiess nicht nur Vreni, sie war auch ein Vreneli. Schollenverbunden, geerdet und trotzdem etwas Edles, Goldiges an sich. Sportlichkeit verband sie nicht mit Höchstleistungen, sondern mit naturnahem Wandern und Velo fahren. Die langen Männermähnen und die damals modischen Schlaghosen verurteilte sie als Symbole der Hippie-Bewegung, die nicht zu ihrem Weltbild passten.
 
So trennte man sich und die erste Liebe ging ausser ein paar zärtlichen Lippenkontakten in den wenigen Augenblicken, wo das kommandierte Aufpasserli seine Aufgabe nicht wahrnahm, keusch zu Ende.
 
Die andere Frau, die Sebastians Frauenbild prägte, war wie bei den meisten Männern, seine eigene Mutter. Klein von Gestalt; 154 cm ab Boden, ganze 25 cm kleiner als der Vater, aber trotzdem (oder gerade deswegen?) sehr selbstsicher, zeitweise mit recht dominantem Auftreten. Sportlich in der Figur, kräftig im Zulangen. In der Öffentlichkeit stets bemüht, „La grande Dame“ zu spielen. Toupierte Frisur, schon damals gefärbt.
 
Frau Wachtmeister – wie sie genannt wurde - genoss ihre Auftritte, denn sie war ja die Frau des höchsten Polizisten der regionalen Polizei. Und der Polizeiwachtmeister gehörte damals neben dem Arzt, neben dem Pfarrer und dem Lehrer zur örtlichen Prominenz und die verlangte vom Volk zumindest den gehörigen Respekt.
 
Man merke den kleinsten gemeinsamen Nenner oder Sebastians Frauenmuster: Haarfarbe nicht so wichtig, eher klein gewachsen, sportlich gebaut, starke Persönlichkeit, intelligent, etwas extravagant und verhaltensoriginell; nicht unbedingt eine klassische Schönheit, aber sicher eine Eye-Catcherin. Sicher keine graue Maus und sicher keine 08/15-Frau.

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Welcher Mann würde da Zurückhaltung üben und nicht seinem Eroberungstrieb verfallen? Weidmanns Heil! Ob dies allerdings Sebastian je gelungen ist? «Schaun mr mal das Madl a!» sagt der alte Beckenbauer. «Recht hot er». ​​
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29. März 2024

3/29/2024

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​Je älter ich werde, desto schwieriger werden meine heiss geliebten Kreuzworträtsel. Die nächste Generation, die KI-Rätsel machen mir echt zu schaffen.  Bald wird die künstliche Intelligenz zur käuflichen Massenware. Und was das für mich bedeutet, ist ein unfassbarer Gräuel. Nichts mehr wird sein, wie es jetzt noch ist. Bald lebe ich bereits in einer rätseltechnischen Vergangenheit. Ein bisschen Verstand und eine minimale Affinität zur schriftlichen Sprache reichte bisher schon für ein stolzes Eigenlob.

Und bei besonders kniffligen Fragen konnte man allenfalls noch den neuen Brockhaus zu Rate ziehen. Dies ist eine 5-bändige Enzyklopädie mit total etwa 5000 Seiten im Format etwas kleiner als A-4. Auf einem Bücherregal platziert etwa 40 cm lang. Band 1: Atlas, Band. 2 A-E, Band 3 F-K, Band. 4 L-R und        Bd. 5 S-Z, erschienen 1938.

Ich erspare Ihnen, was Brockhaus 1938 über Hitler zu berichten hatte. Wahrscheinlich hatte Adolf schon damals die Presse in die Vision seines arisches Deutsches Reich eingebunden. Nun denn, Tempi passati! Gottlob und Dank.

Und die Rätselraterei? Sie hat sich rasant weiterentwickelt. Die künstliche Intelligenz wird nun das Szepter übernehmen und uns den neumodischen Weg weisen.

Denkbare Beispiele gefällig? Amerik. Sauerampfer ugs. mit 5 Buchstaben: TRUMP oder Menschliches Weggli mit 4 nicht mit 5 Buchstaben: FUDI. Tägl. Auf und Ab mit 10 kleinen Kästchen: AKTIENKURS. Oder günstiges Schweizer Lebensmittel? KEINES. Geliebte von Ganz, bitte keine Anzahl, nur 6 Buchstaben: GLORIA. Amerik. tatterig  mit 5 Buchstaben: BIDEN.  Und ein vergreister, nachtaktiver Vogel mit 10 Buchstaben: JUNGRENTNER . Alles gemäss KI!

Ich bin tief betroffen. Zugegeben, mein Horizont hat sich in den letzten Jahren stark zurückgebildet, und dass sich mein Oldie-Rätsel-Marathon dem Ende zu neigt, ist auch äusserlich deutlich wahrnehmbar. Ergo, ich fühle mich in der heutigen Neuzeit je länger, je hilfloser und vor allem geistig überfordert.

​Aber gottlob gibt es noch SODOKU. Da muss man sich nicht mit 30 Buchstaben, sondern nur noch mit  9 Zahlen herumschlagen. Genügsamkeit war nie eine Stärke von mir. Sie hat lange warten müssen, aber nun hat sie mich erreicht.

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