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​​Reizt es Sie, mal hinter die Kulissen eines Altersheims zu schauen?


Nutzen Sie die Gelegenheit,
sich auf die Probleme des Alters vorzubereiten.

Die Facetten sind äusserst vielfältig.

2. Juni 2023

6/2/2023

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Walter Winteler


lebte früher in Laufen und arbeitet seit einiger Zeit in Menziken AG. Er war 15 Jahre und 10 Monate tätig als CEO des Altersheims Perla-Park in Zürich mit den Spezialgebieten Finanzen und Personal.

Er konnte sich in all den Jahren der Praxis breite Kenntnisse in Betriebsführung, Betriebswirtschaft, Controlling, Personalführung sowie in Organisationsentwicklung und Beratungen aneignen. 

Seit Dezember 2022 arbeitet er als Unternehmensinhaber.


Seine Firma wiwaberatungen Gmbh 
vermittelt vor allem Kompetenzen in Interimsleitungen für Altersinstitutionen, Supervision, Teamcoaching und Organisationsentwicklung.


Wir freuen uns auf seine Newsletters, die sich mit allen Facetten des Älterwerdens auseinandersetzen.

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Newsletter 1

Wie habe ich mich doch auf meine Pension gefreut; endlich keine festen Termine mehr, endlich keine Verantwortung auf meinen Schultern, endlich mal ein bisschen Ruhe.

Ausspannen ist angesagt. Kein Zwang mehr, um 06: 00 Uhr aufzustehen, um 07:30 Uhr im Betrieb zu sein und bereits mit den ersten Problemen konfrontiert zu werden. Halleluja! Endlich einmal drei Wochen Ferien am Stück planen, ohne vorher den Terminkalender anzuschauen. Keine Anrufe mehr in der Freizeit oder während dem Lesen am Abend.

Nun wird die erste Reise geplant. Island, zwei Wochen und danach nach Österreich, Mountainbiken, Wandern und Golf spielen. Einfach herrlich. Die Zeit ist einfach wundervoll und geht so schnell vorbei… und was macht man dann?

Vorher ein spannender und verantwortungsvoller Job und nun plötzlich Hausmann…… Dabei gibt es in einem 2 Personen Haushalt gar nicht so viel zu tun, wenn man sich gewohnt war, dass alles ordentlich ist und man sich diese Arbeit schon vorher geteilt hat. Statt einmal in der Woche reinigt man nun die Wohnung zweimal?? Klar, man ist ja auch mehr zuhause als vorher.

​Und sonst?? Leere schleicht sich nach den ersten 10 Wochen ein, in denen man unterwegs war und endlich wieder einmal Zeit für Besuche bei der Familie und Freunden hatte, Zeit seine Ablagen durchzusehen, alte Kleider zu entsorgen und Fotos zu ordnen und zu digitalisieren. Spätestens nun schleicht sich eine gewisse Leere ein, die sich auch mit drei Mal Kampfsporttraining, Golf spielen und Mountainbiken nicht mehr füllen lässt.


Der «Pensionisten-Blues» stellt sich ein. Erstaunlicherweise geht das allen anderen nicht so? Der Topmanager fliegt um die Welt, der verkappte Gärtner, ehemals in einer Führungsposition, ist fast täglich in seinem Schrebergarten, ein anderer Pensionist kauft sich einen Hund, damit er täglich mindestens fünf Mal spazieren gehen kann. Weitere Pensionisten sieht man in der Beiz beim fröhlichen Jassen und Bier trinken, andere sitzen auf einer Parkbank herum. Ab und zu sieht man auch eine Boccia-Gemeinschaft, die sich beim Spielen vergnügt.

War es das, auf das ich mich so sehr gefreut habe, dass ich jeden Morgen, wenn ich aufstehe, dankbar bin, dass ich wieder einen neuen Tag erlebe?

Sicher, ich freue mich über den Sonnenaufgang und schätze es sehr gesund zu sein und ausser ein paar kleinerer Altersgebrechen, wie abnehmendes Hörvermögen, das heutzutage locker korrigiert werden kann, gesund und munter zu sein, nachdem ich doch schon so einiges an Krankheiten, Therapien, Operationen und Physiotherapien über mich ergehen lassen musste. Wie sagte doch ein Kollege von mir: «wenn Du über 65 bist und dir am Morgen, wenn Du aufwachst, nicht irgendwo etwas zwickt, dann bist Du tot».

Nachdem ich das gehört habe, ist mir aufgegangen, dass ich ein schönes und, dank anständiger PK, ein sorgloses Leben führen kann und ich wirklich sehr privilegiert bin eine grosse Familie zu haben und auch noch einige Menschen meine Freunde nennen darf.

Langsam löst sich der «Pensionisten-Blues» auf und ich beginne, mich dem neuen Leben zu stellen und mir neue Aufgaben zu suchen. Die Erkenntnis aus meinen HF NDS «Systemischer Berater in Veränderungsprozessen» setzt sich langsam durch.

ICH muss mich verändern und lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Nun bin ich auf dem besten Weg dazu und freue mich auf BegleiterInnen.​​
​Der nächste Newsletter erscheint am 16. Juni 2023
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27. Mai 2023

5/27/2023

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Herzlichen Dank Walter für alles, was Du uns gegeben hast.
Dein Lebenswerk hat uns immer wieder viel Energie verschafft!
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Letzter Fund von Walter Studer, Breitenbach
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May 09th, 2023

5/9/2023

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Geschichte Nr. 8 von Walter Studer, Breitenbach


Selbstverständlich


Man traf sich zu einer kirchliche Abdankung für einen verstorbenen Familienvater. In der Kirche begrüsste der Herr Pfarrer die nächsten Verwandten, also die Ehefrau, und seine drei Söhne, sowie den Schwiegersohn. Das auffallende dabei war, er nannte gar keine Tochter? Des Rätsels Lösung: Einer der drei Söhne hatte einen gleichgeschlechtlichen geheiratet, was ja inzwischen auf Grund der sogenannten Menschenrechte legal geworden ist.
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2. Mai 2023

5/2/2023

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Geschichte Nr. 7 von Walter Studer, Breitenbach 

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​Ça c’est la jeunesse d’aujourd’hui

Als ich 19 Jahre alt war arbeitete ich als frisch ausgelernter Maschinenmechaniker in Delémont. Einmal wurde ich dort Zeuge, wie Schulkinder Schneeballen auf die Dächer warfen, um so Dachlawinen auszulösen, damit diese unverhofft auf die, auf dem Trottoir laufenden Passanten fielen, was natürlich ihre Gaudis zur Folge hatten. Da hörte ich, wie ein älterer Mann sagte:
«Ça c’est la jeunesse aujourd'hui».
.
Inzwischen sind 65 Jahre ins Land gegangen. An diesen Ausspruch musste ich mich erinnern, als mir eine Frau erzählte: Sie sei im Basler-Tram unterwegs gewesen, als ein älterer Man bei einer Haltestelle zustieg und, mit einem Stehplatz vorliebnehmen musste, dies weil alle Plätze besetzt waren.

Drei, ca. 12-jährige Schülerinnen sassen unmittelbar daneben. Eines von Ihnen offerierte dem Rentner ihren Sitzplatz, den dieser jedoch dankend ablehnte, da er an der nächsten Haltestelle aussteigen werde.

Sagte doch die „Göre“ daraufhin zu ihm:“ Ja dann, also - wissen sie, ich habe ihnen diesen Platz nur offeriert, weil heute Weihnachten ist!“

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18. April 2023

4/18/2023

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Geschichte Nr. 6 von Walter Studer, Breitenbach
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Nachtflug in Bärschwil
 
In meinem Blut gab und gibt es auch heute noch Platz für herausfordernde, ja gefährliche Unternehmen, wie Gefahren meistern, anstatt ihnen auszuweichen. Beispiele waren: Bergsteigen mit Seil und Haken (Schreckhorn), oder auch das Fliegen mit Deltas (Die ersten Hängegleiter). Über Umwege von Berlin - Basel kam ich nach 45 Jahren zu einer meiner damaligen Aufzeichnungen, die mich noch heute freudig bewegt.

Auf dem Fringeliberg, oberhalb Bärschwil hatten wir uns eine Startrampe mit Ausladung ins Leere gebaut. Wir, das waren einige junge Burschen aus der Gegend, die dem neuen Hobby verfallen waren. Mein letzter Flug war dann etwas dramatisch. Ich war ganz allein auf der Startrampe – spurtete die Startrampe hinunter und flog – aber leider nicht so wie gewohnt, denn meine Beine waren nicht separat am Gerät aufgehängt. Anstatt eine waagrechte Körperhaltung zu haben, hing ich senkrecht, wie ein Turner am Trapez. Zwar am Seil gesichert, aber doch behindert durch den grossen Luftwiderstand. Das ergab eine schnelleres Fliegen und zugleich ein stärkeres Sinken.

Es führte dann zu einer Notlandung hangaufwärts mit einem Crash, wobei das Trapez aus Aluminium zerbarst. Der untere Teil schrammte 1 cm an einem Auge vorbei und riss die Haut auf, was denn auch blutete. Ich musste das Ereignis hinnehmen. Glück gehabt. Zu Hause sah ich dann im Spiegel die Schramme und begab mich ins Spital Breitenbach, das wir damals noch hatten. Eine Ärztin musste die Blessur nähen, doch zuvor holte sie noch mit einer Pinzette einen Grashalm heraus. Item: Es war stets ein schönes Erlebnis, aber alles hat seine Zeit!
 
Doch zurück zu meiner erhaltenen Aufzeichnung aus Berlin-Basel. Verwegen reifte damals bei einem Kollegen aus Wahlen und mir, die Vorstellung eines Nachtfluges. Eine Herausforderung ganz besonderer Art! Der Plan reifte und ich wollte diese Filmsequenz für meinen Deltafilm. Wir kannten ja das Gelände bereits auswendig. Die Dorflampen waren praktische Wegweiser und über der Kirche musste man rechtwinklig nach rechts abdrehen und schon war der Landeplatz, ohne Feldobst- Bäume und Elektrostangen angepeilt. 

So kam die Nacht, wo wir das Geplante in die Tat umzusetzen gedachten.
Im Scheine unserer Taschenlampen stellten wir unsere Deltas zusammen. Schon lange hatten wir auf diesen Moment gewartet. Die letzte Vollmondperiode war stark verregnet und langsam wurden auch die Tage kürzer. Während ich noch aussen am Flügelende meine Bolex-8 mm Kamera befestigt, starte Guido Schmidlin so selbstsicher wie eh und je. Gespenstisch leuchtete seine Taschenlampe am Nachthimmel und wurde kleiner und kleiner.

So, nun war auch ich bereit, aber o je – Meine Kamera liess sich nicht starten, denn die Batterien waren leer. Leider hatte ich wieder einmal das Abschalten vergessen und so musste sie halt als blinder Passagier mitfliegen. Und dann wagte auch ich den Sprung ins Leere, genoss das freudige Kribbeln im Körper und die Nachtsicht auf Bärschwil. Schon kam die erwähnte Rechtskurve und wie geplant, so landete auch ich im Scheinwerferlicht der Autos. Nachdem wir sicher gelandet waren, brachte uns freundlicherweise die Wirtin vom Fringeli-Restaurant mit ihrem Auto wieder zurück, wo wir dann bei einem Gläschen unseren Nachtflug diskutierten und entsprechend begossen.

Das Telefon läutete und unsere Fans vom Dorf teilten mit, dass das Kaffeewasser bereits koche. So kam es, dass wir noch zu einem gemütlichen zweiten Teil kamen. Bei der Familie Bracher gab sich Marlis sichtlich Mühe uns zu verwöhnen. So ging ein netter Abend zu Ende und wir freuten uns bereits auf den kommenden Sonntag, auf ein Vereinsfliegen auf dem Chasseral. Allein der Regen machte dann dieser Illusion ein vorzeitiges Ende. Also, warum nicht erneut aufs Fringeli gehen.

Trotz der kräftigen Biese flogen wir Flug um Flug in das 400 m tiefer gelegene Bärschwil. Guido hatte sich einen besonderen Gag erlaubt, zog er doch einen farbigen Seiden-Bündel - Drachenschwanz an einer langen Schnur befestig, lustig flatternd durch die Luft. Beim Landeplatz hatten sich inzwischen eine Menge Zuschauer eingefunden. Einen kleinen Höhepunkt gab es, als der Herr Pfarrer, dem Guido zu seinem 50. Höhenflug vom Fringeli gratulierte und ihm deswegen eine Flasche Wein überreichte.

Überhaupt war uns die die hiesige Bevölkerung gut gesinnt. Wenn ein lauter Jauchz aus der Luft ertönte, so setzten sich junge Fans aufs Moped und fuhren zum Landeplatz. Jede gute Landung wurde mit Applaus verdankt. Ältere griffen womöglich zum Feldstecher um an dem Spektakel auch indirekt teil zu nehmen. Auch der heutige letzte Flug wurde erneut zum Nachtflug. Es dämmerte bereits als wir unsere eingepackten Deltas auf die Schulter nahmen. Das waren immerhin so rund 15 kg an Gewicht. Eine gute viertel Stunde brauchte es bis man mit rasendem Puls dann oben war. Die weitreichende Taschenlampe wurde am Unterarm befestig, denn so blieben die Hände zum Halten und Steuern frei. Diesmal, mit neuen Batterien blinkte die rote Signallampe meiner Kamera, als auch ich den Sprung von der gebauten Rampe in die schwarze Nacht wagte.

Unglaublich wie leicht mich die Luft trug, dachte ich doch, so hoch sei ich hier noch nie geflogen. Gespenstisch und klein leuchteten die Lampen unserer zwei Markier-Autos und wurden zusehend grösser. Noch eine letzte Kurve und die Erde hatte mich wieder. Fast wäre es eine perfekte Punktlandung gewesen. Auch Guido war gut gelandet und erneut freuten wir uns auf ein weiteres Kaffeekränz-chen, Denn der 50. Höhenflug von Guido, sowie auch mein 35. vom Fringeli wollten doch gefeiert werden. Die Ehre, den Kaffee zu machen fiel diesmal auf Elisabeth. Erneut durften wir im Kreise dieser Bärschwiler Jugend und den jung gebliebenen, so richtig, herzlich happy sein.
 
Unvergessliche Erinnerungen die der ehemalige Bärschwiler Einwohner Georg Itin, der über 25 Jahre im Dorf wohnte und der, als fremder Fötzel sogar als Gemeinderat gewählt wurde, nun meine Aufzeichnung, die vor 45 Jahren gemacht wurden und die verschollen waren, dem Heinz Meier - ebenfalls ein Bärschwiler - von Berlin nach Basel sandte und die mir so erneut zugänglich wurden.        
 
Danke Heinz - Danke Georg.       
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5. April 2023

4/5/2023

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Der Wackelzahn –
einfach aus dem Mund gefallen

 
Da lag er nun! Der rechte vordere Backenzahn! Im Lavabo. Einfach aus dem Mund gefallen beim Zähneputzen. Natürlich hatte er schon länger gewackelt. Aber ich war überzeugt, wenn ich zu ihm Sorge tragen würde – wie macht man das bei einem Wackelzahn?? – würde er noch lange halten.
 
Als ich den Kerl im Waschbecken liegen sah, lachte ich mit vollem Zahnpastamund laut meinem Spiegelbild zu. Wahrscheinlich aus Verlegenheit. Denn in Wirklichkeit ist es ja nicht lustig, wenn einem einfach so, schmerz- und kampflos, die Zähne ausfallen. Oder? Andererseits sei ich im Alter, wo das halt passiere, höre ich die Leute sagen. Ich solle doch froh sein, dass sie mir nicht schon früher ausgefallen seien, fügen sie noch spottend hinzu. Hoppla!
 
Nachdem ich den Mund gespült hatte, übte ich vor dem Spiegel, wie ich lachen muss, damit man das Loch nicht sieht. Also, laut lachen nach dem Motto „Ich habe dich noch nicht gesehen, aber ich hörte dich lachen!“ ging nicht mehr. Mein Mann trat ins Badezimmer und fragte: „Was gibst denn du für Geräusche von dir?“ Ich übte gegen ihn gewandt weiter. Er sollte entscheiden, welche Stellung am besten verbarg, dass bei mir das Zeitalter der dritten Zähne angebrochen ist. Eine Weile machte er mit, dann wurde es ihm zu bunt: „Steh‘ doch einfach dazu, Grossmutti! Auch wenn du die Lücke in deiner Zahnreihe versteckst, bleiben dir die Falten im Gesicht.“ Wirklich charmant!
 
Interessant waren die Reaktionen, welche ich erhielt, als ich von meinem Pech erzählte. Der Nachbar schaute mich amüsiert an und sagte mit hoher, singender Stimme: „Ja, jaa, s Grosi!“ Eine Bekannte meinte ungläubig: „Einfach so herausgefallen!?“ Mir kam es vor, als ob sie ausrechnete, wie lange ihre Zähne noch halten würden. Einer meiner jüngeren Brüder stichelte vielsagend: „Jetzt weisst du, dass du alt wirst.“ Einzig meine Grossnichte, die das Loch immer wieder anschauen wollte, spendete Trost: „Weisst du, meine Zähne fallen auch aus. Mama sagt, ich bekomme neue, stärkere.“ Die Kleine ist weiterhin überzeugt, dass auch jene der alten Tante nachwachsen werden …
 
Die Geschichte mit meinem Wackelzahn passierte vor einem Jahr. Inzwischen mussten weitere Zähne dran glauben, zum Glück weiter hinten im Mund. Jene Kollegin, die prophezeite: „Wenn es einmal angefangen hat, hört es nicht mehr auf!“, hat recht. Ich ertappe mich dabei, wie ich immer öfter Leute, bei denen ich Zahnlücken oder falsche Zähne bemerke oder vermute, frage, wie es ihren Zähnen so geht. Ich möchte hören, wie sie mit dem Verlust umgehen, sich trösten und wie sie die Lücken stopfen lassen. Und, wichtig, was es kostet! Dann wundert es mich jeweils nicht, wenn ich Leute sehe, die ungehemmt lachen, auch wenn da schwarze Stellen aufscheinen im Mund. Denn wenn sie die Hohlräume füllen würden, hätten sie nichts mehr zu lachen.
 
Jemand meinte, das sei eine der wenigen Gerechtigkeiten auf der Welt, dass alle ihre Zähne verlören, die einen früher, die anderen später. Also doch nicht ganz gerecht! Jetzt sei ja bald Fasnacht, dann solle ich doch eine Larve aufsetzen. Am besten so eine gfürchige, gruslige Walliser Maske, die hätten ja auch nicht mehr alle Zähne. Hoppla!
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Ich begebe mich ins Internet und google „Walliser Maske kaufen“. Nachdem ich den Preis für eine Original Lötschentaler Holzmaske „Tschägätta“ (Handarbeit) erfahre, telefoniere ich dem
​Zahnarzt... 
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Quelle: Benildis Bentolila, in der BauernZeitung
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March 17th, 2023

3/17/2023

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​Senioren, Seniorinnen, Kaffeetassen …

 
Ich besuche mit meinem Mann das Selbstbedienungsrestaurant eines Grossverteilers in der Ostschweiz, wo mittwochs ein verlockendes, riesiges Salatbuffet aufgebaut wird. Die grossen Teller dürfen mit Matterhörnern beladen werden; sie werden nicht gewogen an der Kasse. Kurz nach elf Uhr balancieren vor allem Leute, die nicht mehr gut zu Fuss sind, an Stöcken gehen oder Rollatoren vor sich herschieben, Teller durchs Restaurant, die bunter und angehäufter nicht sein könnten. Wir zwei mitten drin, wie die anderen auf der Jagd nach einem Fensterplatz.

Hach, Glück gehabt, wir haben Plätze ergattert, wo wir das Geschehen drinnen und draussen überblicken können. „Heimatland, hier hat es ja nur Alte“, sage ich etwas irritiert zu Roland. „Meinst du, die Jungen kommen erst gegen 12 Uhr?“ Er schaut mich verdutzt an und fragt: „Also, zu welcher Sorte zählst du dich? Ämmel nicht zu den Jungen!“ Poing, das sitzt. Wie an der Generalversammlung ein paar Tage zuvor, als ein Viehzüchter, den ich seit 16 Jahren kenne, nett zu mir sagte: „Du Benildis, kürzlich meinte ein Kollege, man merke, dass du älter wirst. Du stehest immer seltener auf zum Fotografieren.“ Hoppla!

Zurück ins Restaurant! Zwei Tische neben uns steht ein älterer Herr auf, stellt zwei hohe Kaffeetassen, oben grösser im Durchmesser als unten, auf ein kleines Servier-Plateau und beginnt, für eine Zirkusnummer zu üben. Elegant jongliert er mit der rechten Hand das Tablett, mit der linken rückt er den Stuhl, damit seine Frau besser aufstehen kann. Er reicht ihr einen Stock – immer mit der rechten Hand das Geschirr balancierend. Ich rapportiere hämisch jede linkische Bewegung, das Reichen des zweiten Stockes, prophezeie, bald würden die Tassen runterfallen, sage, weshalb er denn das Brettchen nicht abstelle. Also sooo blöd könne man(n) doch nicht sein.

Da passiert‘s: Die Tassen fallen klirrend auf den Klinkerboden. Der Mann kümmert sich nicht mehr um seine gehbehinderte Frau, sondern um die Scherben der einen Tasse und um die Tasse mit dem fehlenden Henkel. Er lädt alles zu einer weiteren Vorstellung wieder auf. Ich: „Er wird alles nochmals fallen lassen; so ein Laaferi.“ Da naht eine Köchin mit Beseli und Schüfeli, reisst dem Mann das schräge Brett buchstäblich aus der Hand und gestikuliert, er solle bitte Platz machen. Manche Senioren sind sich einfach nicht bewusst, wozu sie nicht mehr fähig sind …

Ich hole Kaffee. Halte die zwei gefüllten Tassen locker mit einer Hand an den Henkeln und begebe mich rassig und cool zur Kasse. So macht frau das! Es braucht doch nicht so ein blödes Brett. Ich stelle die Tassen ab, um mich mit Zucker und Rahm zu bedienen. Nehme zwei Kaffeelöffel aus dem Körbchen, die ich einzeln zirkusreif in die Tassen werfe. Und jetzt, weiss der Gugger wieso, fallen beide Tassen um, der Inhalt ergiesst sich über die Ablage vor der Kasse und auf den Boden. Leute springen weg, um nicht von Spritzern getroffen zu werden. Die Kassierin schaut mich lieb an so im Sinne von „das passiert halt alten Leuten“ und sagt: „Machen Sie sich keine Sorgen, das kann jedem passieren. Holen Sie einfach zwei neue Kaffees".
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​Quelle: Benildis Bentolila, Hühnergegacker in der BauernZeitung
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March 02nd, 2023

3/2/2023

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Hotelerfahrungen oder der türkische Basar
 
Wir Oldies haben gerne alles unter Kontrolle. Und das macht uns den Aufenthalt in Hotels so schwer. Als ich jung war, konnte ich einfach einchecken, den Koffer aufs Bett werfen und dann sofort zum Strand abdüsen. Jetzt muss ich nach dem Frühstück erst mal eine Stunde lang das Zimmer aufräumen und etwas leichte Hausarbeit erledigen, bevor ich irgendwas unternehme. Am ersten Tag nach der Anmeldung räume ich erstmal den ganzen Hotel-Schnickschnack in eine Schublade: die Plastikmappe, die kleinen Kärtchen, auf denen «Bitte nicht rauchen» steht, und den unerwünschten elektrischen Wecker auf dem Nachttischchen. Ich stelle die Stühle so um, wie ich es mag; packe aus, lege aber nichts in irgendwelche Schubladen, weil ich es sonst vergessen könnte. Ich richte mir die Handtücher im Bad so zurecht, wie ich es bevorzuge. Ich überprüfe Heizung und Telefon, ob sie noch funktionieren; und wenn es ein zweites Einzelbett im Zimmer gibt, reisse ich das Bettzeug herunter und türme es auf mein Bett, damit ich es nachts wärmer habe. Ich wasche jeden Abend vor dem Schlafengehen meine Tageswäsche und hänge sie zum Trocknen über die Duschvorhangstange. Als mich letztes Mal eine Freundin in meinem Hotel besuchen kam, sagte sie, hier sehe es aus wie auf einem türkischen Bazar: Über allen Möbeln hingen und lagen Seidenstrumpfhosen, Badeanzüge, Slips, Sarongs und andere Feinwäsche.
 
Virginia Ironside, London

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February 17th, 2023

2/17/2023

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Nie wieder….

 
Falls sie mal wieder ihrer verflossenen Jugend nachtrauern, sollten Sie sich mit dem Gedanken trösten, dass Sie nun viele unangenehme Dinge nie wieder machen müssen. Hier nur ein paar Beispiele:
 
Die Jungfräulichkeit verlieren
Trampen
Die Periode kriegen
In einem Ausschuss sitzen
Sich Vorwürfe machen, weil man nie Freud oder Sartre gelesen hat
Einen Boss haben
Das erste Date                                                                                                                  
Sich zum ersten Mal verlieben
Schwanger werden
Die Wäsche unfreiwillig rosa färben
Um eine Gehaltserhöhung bitten
Sich bei anderen lieb Kind machen, um seinen Job zu behalten
Sich verpflichtet fühlen, mit Kollegen mitzusaufen, nur um sich nicht unbeliebt zu machen
Sich sorgen, weil man zu haarig ist oder nicht haarig genug
Auf Prüfungsergebnisse warten
Zu einem Vorstellungsgespräch gehen
Zur Schule gehen
Zum ersten Mal das Weihnachtsessen kochen zu müssen
Twist tanzen
Sich Ohrenlöcher stechen lassen
Sich eine Spirale einsetzen lassen
Sich eine Spirale rausnehmen lassen
Sich von Exhibitionisten in aufklaffenden Regenmänteln erschrecken lassen
Radfahren lernen
Hausaufgaben machen
Schwimmen lernen
Auf Bäume klettern
Zuschauen müssen, wie sich die Eltern auf der Kinderparty im Sackgumpen blamieren
Kinder im Teenageralter haben und sich mit ihnen streiten müssen
Sich über die Tochter ärgern, die sich mal wieder an seiner Garderobe vergriffen hat
Angst haben, dass sich eine Hexe unter dem Bett versteckt
Versuchen, Premierminister zu werden
Vor den Freunden der Eltern ein Gedicht aufsagen
Bob Dylan für eine Art Gott halten
Feststellen, dass die Lackfarbe nicht löslich ist
Die Decke streichen
Rolltreppen rauf- oder runterlaufen
Einem älteren Menschen seinen Sitzplatz im Bus abtreten
Sich nicht trauen, aus dem Kinosaal zu gehen, wenn der Film grottenschlecht ist
Sich Sorgen über den Zustand der Welt in fünfzig Jahren machen
Überlegen, ob man sich tätowieren lassen soll
Angst davor haben, in die Fänge einer Mädchenbande zu geraten
Überrascht sein über die Korruption von Politikern
Für Medikamente zahlen
Einen Turm erklimmen und seine Unterhose hissen
Und sich sagen hören, dass wirklich was dran ist am John Lennon-Song

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Virginia Ironside, London


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February 07th, 2023

2/7/2023

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Aktivierung im Heim

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