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​​Reizt es Sie, mal hinter die Kulissen eines Altersheims zu schauen?


Nutzen Sie die Gelegenheit,
sich auf die Probleme des Alters vorzubereiten.

Die Facetten sind äusserst vielfältig.

May 24th, 2022

5/24/2022

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1992-2022 30 Jahre AZB

Reminiszenzen​

​Am Freitag, 27.05.22 beginnen meine Erinnerungen

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May 23rd, 2022

5/23/2022

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Gebet eines Seniors


Herr, erhalte mich liebenswert!

Herr, Du weißt es besser als ich, daß ich von Tag zu Tag älter werde.
Bewahre mich vor der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.
Lehre mich, nachdenklich, aber nicht grüblerisch, hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein.

Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit tut es mir leid, sie nicht weiterzugeben, aber Du verstehst, Herr, dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.

Lehre mich schweigen, über meine Krankheiten und Beschwerden.
Sie nehmen zu – und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.
Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsschilderungen anderer mit Freude anzuhören,
aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.

Ich wage auch nicht, um ein besseres Gedächtnis zu bitten –
nur um etwas mehr Bescheidenheit und etwas weniger Bestimmtheit, wenn mein Gedächtnis nicht mit dem der anderen übereinstimmt.

Lehre mich, die wunderbare Weisheit, daß ich mich irren kann.
Erhalte mich so liebenswert, wie möglich.
Ich weiß, daß ich nicht unbedingt ein Heiliger bin, aber
ein alter Griesgram, ist das Krönungswerk des Teufels.

Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken, und verleihe mir, Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.
(unbekannt)

Der nächste Beitrag erscheint am 04.06.2022

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May 14th, 2022

5/14/2022

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​Die "Alten"


​Im Jahr der Senioren sind wir die Vergessenen,
wir sind die "Alten"!
Ich bin 84 Jahre alt
ich sitze im Rollstuhl weil meine Beine
mich nicht mehr tragen
die weißen Haare auf meinem Kopf kann ich zählen
meine Hände sind verbogen und steif
ich kann schlecht sehen und schlecht hören
und mein Hörgerät funktioniert nicht immer
ich habe keine Kontrolle über meine Ausscheidungen
und trage "Pampers"
aber mein Kopf, der funktioniert noch
und das was ich noch sehe und höre hier draußen in der Welt
verletzt mich:
wenn ich im Rollstuhl durch das Einkaufszentrum gefahren werde
sehen die Leute weg - es ist ihnen peinlich
wenn ich im Rollstuhl in ein Restaurant gefahren werde
rücken die Leute einen Tisch weiter
sie rümpfen die Nase und flüstern "die stinkt!"
und "die kann doch nicht mehr alleine essen, was will sie hier?"
wenn ich im Rollstuhl in ein Bekleidungsgeschäft gefahren werde
bringt die Verkäuferin mir einen Jogginganzug ("das ist praktisch für Sie")
das schöne Seidenkleid aus dem Schaufenster darf ich nicht anprobieren
("das gibt es nicht in Ihrer Größe") aber sie hat nur Angst,
das Kleid könnte meinen Geruch annehmen
Im Jahr der Senioren sind wir die Übersehenen
wir sind die "Alten" und die "Gebrechlichen"
wir funktionieren nicht mehr
und wir erinnern die "Jungen" und die "Senioren" daran
daß auch sie einmal "alt und gebrechlich" werden
- niemand will das wissen!
(unbekannt)


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April 23rd, 2022

4/23/2022

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​Im Altersheim


Drei Frauen sitzen im Dämmerschein an einem Fenster im Altersheim.

"Hätt ich doch damals einen Mann genommen,
vielleicht wären zwei, drei Kinder gekommen"
So spricht die erste: "Ich wäre nicht allein,
und säß nicht am Fenster im Altersheim!"
Die zweite nimmt ein Bild von der Wand
und betrachtet es lange in ihrer Hand:
"Ach, wär doch der Krieg nicht gekommen
und hätt mir alle drei Buben genommen.
Den Albert, den Joseph und den Hein,
ich säße nicht am Fenster im Altersheim!"
Da spricht die dritte mit müdem Blick
und streichelt eine weiße Strähne zurück:
"Mir schenkte der Herrgott der Kinder sieben
und alle sind am Leben geblieben.
Vier Mädchen, drei Jungen nenne ich mein -
und ich sitze am Fenster im Altersheim!"
Da kam eine Vierte froh heran:
"Na, Leute, was hat’s euch denn angetan?
Wir sind doch hier ganz gut untergebracht!
Drum frisch auf! Mal herzlich gelacht!
Man braucht nicht so traurig sein,
sitzt man am Fenster im Altersheim!"
Wenn die Beine noch mittun, dann heißt es wandern
Tun sie es nicht, setzt sich Einer zum Andern
Dann wird gespielt und geplaudert von Lust und Leid,
aus schöner und aus schwerer Lebenszeit
Dann wird es euch leichter ums Herze sein-
sitzt ihr am Fenster im Altersheim!
Hier hat jeder sein Zimmer, sein Eigenheim,
es können auch Blinde und Taubstumme sein
Es helfen Ärzte und Schwestern, Pfarrer und Küchen,
auch Fußpfleger und Frisöre lassen sich blicken
Auf Wunsch kann man allein oder mit Hilfe baden,
oft wird zu Kuchen, Musik und Tanz geladen
Oft man kann schon zufrieden und Gott dankbar sein -
darf man sitzen am Fenster im Altersheim!
(unbekannt)

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Schmunzelgeschichten

4/6/2022

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Studer-Jermann Walter


Elektroingenieur
Journalist
Schriftsteller
Fotograf


Danke Walter für Deine tollen Schmunzelgeschichten

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March 31st, 2022

3/31/2022

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D Schofnase


​Es war zu jener Zeit, als man 1923 die grosse Lüsselkorrektion durchführte. Nach den Plänen des Ing. Büros Levi und Mosset aus Delsberg war die Bachverbauung geplant. Die Oberleitung und Bauaufsicht hatte der Bautechniker Cäsar Spigel aus Biberist. Der ausführende Bauunternehmer H. kam aus Dornach.  An der Bachkorrektion arbeite auch ein Handlanger Roth, der aus Beinwil kommend in Breitenbach Wohnsitz hatte.
 
Cäsar Spiegel ertrank am 8. Juni 1924 in der hochgehenden Lüssel, als er auf einem Behelfssteg die Wassertiefe messen wollte und der Steg von den tosenden Fluten weggerissen wurde.
 
Unmittelbar neben der Isola-Lackfabrik stand das Wohnhaus der Familie Marti(s Breite-Huus), welches später, wegen einer Fabrikerweiterung abgerissen wurde. Die Famile Marti wohnte im Parterre und im ersten Stock noch die Familie des Bauhandlangers Roth. Die zweite Frau von Roth hatte einen überaus zweifelhaften Ruf. Sie verdiente sich noch etliche Batzen durch Männerbesuche so nebenbei dazu. In der Gegend wurde sie nur die „Schofsnase“ genannt. Ihre Nase war allerdings normal geformt, wogegen diejenige ihrer Mutter schon eher eine gewisse animalische Ähnlichkeit aufgewiesen haben soll. Anderseits gibt es auch eine alte Apfelsorte gleichen Namens.
 
Item: Der fremde Bauunternehmer, welcher die Bachverbauungen ausführte, wurde bei ihr Stammkunde. Aber auch der junge Bautechniker Spiegel war von ihr angetan. Beide wilderten sie in ihrem Gehege. Tagsüber fand ihr Treffen mit dem Bautechniker ins „Stihnse Wäldli“ statt. Beidseitig abgemacht begab sich dieser dorthin in das kleine Tannenwäldchen und die „Schofsnase“ suchte später dort sicher keine Beeren. Der Bauunternehmer anderseits hatte keinerlei Hemmungen die „Schofsnase“ zu Hause zu besuchen. Die „Schofsnase“ hatte vier Töchter, die bereits durch die Vormundschaftsbehörde in Heimen untergebracht waren. Ein weiteres 12 – 13-jähriges Mädchen namens Martha war zu Hause und ein späterer Sohn wurde noch dazu geboren.
 
Wieder war der Bauunternehmer dort aktiver Gast, als plötzlich ein furchtbares Geschrei den Fabriklärm der Isola übertönte. Schliesslich ging das Geschrei in ein klägliches Wimmern über. Was war geschehen? Der Gentlemen der Baubranche, der noble Herr, hatte das Noch-Kind Martha brutal vergewaltigt. Wahrscheinlich noch unter Beihilfe der Mutter.
 
Drei Tage lang konnte das Mädchen nicht zur Schule gehen, weil es nicht nur seelisch verletzt war. Es hatte sich dann Lehrer Jeltsch anvertraut, wonach sich die Vormundschaft mit dem Fall befasste. Da die Familie der „Schofsnase“ sowieso als liederlich abgestempelt war, der Herr Bauunternehmer aber anderseits seinen guten Ruf zu verlieren hatte, wurde die ganze Geschichte unter dem Deckel gehalten.
 
Das Jungmädchen wurde dann nach der Schulentlassung bei irgendeiner Familie Dienstmädchen. Dort lernte es einen jungen Burschen aus Nunningen kennen und lieben. Allerdings wurde später dem Burschen zugetragen, dass seine Bekanntschaft aus einer liederlichen Familie stamme, worauf sich dieser von ihr trennte. Tieftraurig in ihrem Liebeskummer und elendiglich allein gelassen entschloss sie sich, ihrem verpfuschten Leben ein Ende zu setzen und ging bei Dornach in die gestaute Birs, um zu ertrinken. 

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March 21st, 2022

3/21/2022

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Vater und Sohn als Brüder

 
Beim Aufräumen kommt mir nachfolgender Text unter die Augen, welcher noch auf das Dornacher- Schmunzelgeschichtenbuch zurück reicht.
 
In der Wirtschaft Nepomuk sassen sie nach dem Gottesdienst in der Kapuzinerkirche am Stammtisch. Eine von Ihnen wusste folgendes zu erzählen: Nachdem einem Kleinbauern seine Frau und die Mutter seines Sohnes viel zu früh sterben musste, verwaiste auch dessen Haushaltsordnung total. Alles blieb unerledigt, und die Unordnung nahm überhand. So konnte das nicht weitergehen und der bald volljährige Sohn ermahnte den Vater mittels eines Inserates eine Frau zu suchen.

Eine solche kam dann auch vorbei. Mit viel Vorfreude zeigte man ihr das „Heimetli“. Allein das einzige Schlafzimmer
war ziemlich klein, doch immerhin stand ein breites Bett darin. Da es keine andere Alternative gab, schlug der Bauer vor, er schlafe als zukünftiger Ehemann vorne, die Frau möge in der Mitte schlafen und der Sohn hinten an der Wand.

Dieser Vorschlag gefiel aber der neuen Frau gar nicht und sie bestand darauf vorne schlafen zu dürfen – und so einigte man sich nach einem hin und her schlussendlich auf ihren Vorschlag. Als der Bauer sich dann auch noch einverstanden war eine neue Waschmaschine zu kaufen, einigte man sich auf eine baldige Heirat.
 
Der Erzähler bestellte noch einen halben Liter Weissen und fuhr dann fort: Und jetzt frage ich euch, was ist passiert und wie war es möglich, das Vater und Sohn nach nur neun Wochen Brüder wurden?“
 
Du willst uns auf den Arm nehmen, absolut unmöglich, meinten sie. Doch der Erzähler beharrte auf seiner Aussage un erzählte ihnen zum Ausklang das wahre Ende.
 
Die Frau taugte nicht zum Führen eines ordentlichen Haushalts, ebenso soll sie sehr schlecht gekocht haben, so dass die beiden Männer beschlossen, alles an den Nagel zu hängen und gemeinsam ins Dornacher Kloster gehen zu wollen – und so sind sie dann Brüder geworden.

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March 08th, 2022

3/13/2022

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​Metamorphose

Ein Märchen mit realem Hintergrund 
Eine Betrachtung über das Sterben und das Nachher.
 

Einmal alt geworden  stirbt der Mensch und lässt seinen leer gewordenen, jetzt unnütz gewordenen irdischen Körper zurück - während seine daraus ausgetretene Seele sich zur ewigen Verheissung aufmacht - dies so - gemäss unserer christlichen Verheissung.
 
In einem Teich-Biotop lebten vielerlei Getierarten. Es war eine wahre Grosswelt von Organismen. Und ähnlich wie oben auf der Erdoberfläche die schwächeren Tierarten zur Beute der grösseren werden, wurden hier unten die jeweils kleineren oder schwächeren Wasserorganismen von den grösseren oder stärkeren brutal gefressen. Doch stets überlebten einige, wurden gross und stark und erlebten den Wandel vom Ei zur Larve, zu einem neuen und endgültigen Wesen.

So lebte denn eine ganze Anzahl, ja ein richtiges Volk von Libellenlarven in diesem Weiher. Sie wüteten buchstäblich in ihrem grossen Revier, raubten und frassen, was zu jagen war. Eines Nachts laichten einige Frösche. Diese wurden schnell von einigen Larven entdeckt, denn die Frösche quakten gar laut - und wie das beispielsweise bei den Ameisen auch so üblich ist, wurde die Entdeckung sofort den anderen Artgenossen mitgeteilt. Der neue Froschlaich wurde im Auge behalten. Und als sich darin die Froscheier in der wärmenden Frühjahrssonne entwickelten, darin ein junges Leben zu zappeln begann, da begann auch ein gnadenloses Dessert-Fressen der stets hungrigen Libellenlarven. Die Larven frassen und frassen, doch es waren so viele ausgeschlüpfte, dass gar nicht alle gefressen werden konnten. Kleine Kaulquappen, so nennt man die geschlüpften Jungtiere, die ihren fast aufgefressenen, gelatineartigen Nährklumpen verliessen, schwänzelten hinaus in ihre neue Wasser-Umwelt und begannen ihrerseits pflanzliches Nährwerk abzugrasen. Sie wurden gross und grösser aber auch immer weniger in ihrer Anzahl, denn die gefrässigen Libellenlarven machte jetzt auch Jagd auf sie. Fett und gross geworden kam nun  bei den älteren Libellenlarven auch die Zeit zum Abschied nehmen. Man nennt es Metamorphose, was Umwandlung bedeutet.
 
Item, sie, die bislang im Wasser lebten und alt waren, verabschiedeten sich von den jungen Artgenossen. Die Zeit war gekommen, um sich auf die grosse, noch unbekannte Reise, die ihnen die Natur zugeordnet hat, zu begeben. Es war eine ganze Anzahl solcher Auserwählten, deren Ende gemäss ihres Alters bevorstand. Die jungen Libellenlarven wollten das nicht verstehen. „Nein, nicht weggehen – bleibt doch bei uns – hier ist es ja schön!“ Doch ein Larvenweibchen mit ausgebauchtem Körper, bereit den vorgezeichneten Weg zu gehen, erklärte ihnen die bevorstehende grosse Reise ins Jenseits des Teiches: „Es ist dort paradiesisch schön, ein wunderschöner Garten Eden verspricht ein Leben in der warmen und lichten Sonne, wo Milch und Honig fliessen. Seid nicht traurig, wenn die Zeit gekommen ist, kommt auch ihr nach.

So nahm das gestandene Larvenweibchen Abschied von allen und raffte sich auf. Sie umklammerte den Stängel einer gelben Wasserlilie und begann langsam daran hochzuklettern. Dann durchstiess sie die Wasserscheide und kletterte hinauf ins gleissende Sonnenlicht. Hier machte sie halt und krallte sich definitiv und gut verankert, fest. Während der Stauden-Stängel leicht im Winde wogte und die Haut der alten Larve langsam austrocknete, wandelte sich unter ihrer Hauthülle ihr Wesen.
Geraume Zeit später dann, die irdische Hülle sprengend, stieg daraus langsam eine wunderschöne, neugeborene Libelle hervor. Sie pumpte ihr junges Blut in ihre gefalteten Flügel und breitete sie aus. So trockneten sie vollständig in der lauen Luft. Die Flügel  verhornten, und es kam der Moment des ersten Jungfernfluges. Die Libelle hob ab und flog davon, als wäre sie nie etwas anderes gewesen, auf, in ihr neues Reich, um reichlich Milch und Honig zu naschen.
Unten am Lilienstängel, wo die Alte hochgekrochen war, standen einige junge Libellenlarven traurig beisammen. In ihrem grossen Trennungsschmerz schauten sie nach oben. Dort war die pergamente Hüllenhaut der Fortgegangenen, ihr vermeintlicher Körper, ihr irdisches, in Erinnerung verbliebenes Haut-Wesen. Lange gedachten sie der Dahingegangenen und wünschten ihr Wohlergehen in der neuen Welt.

Und ganz oben wiegte sich die leuchtende gelbe Blumenlilie im Wind. Sie, die sowohl Trauer, als  auch Freude für ein neues, auferstandenes Leben als Sinnbild vom ewigen Wandel verkündete.

Walter Studer, Breitenbach

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March 08th, 2022

3/8/2022

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​Marktforschung

... oder eine Parodie auf die Dummheit der Menschen

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Seien wir mit uns ehrlich – wie oft schon haben wir gesagt: Aber jetzt spinnt die Menschheit.“
Als wir die ersten Piercing-Perlen in einer Zunge sahen, die ersten Ringe in einer Nase, oder sogar vernahmen, dass es solches auch an den intimsten Stellen gibt. Ein Tattoo am Arsch ist heute doch etwas alltägliches. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase wird bereits wieder Neues, Provokatives erfunden und auch gemacht. Man muss „in“ sein. Dasselbe auch vom Höschen über den Tangastreifen zum String. Mag sein, dass demnächst noch ein kleines seidenes Feigenblatt zum letzten Schrei wird.
Wer hätte vor Jahrzehnten je gedacht, dass die sportlichen Velofahrer von heute Kleider wie Fasnachtskostüme tragen würden. Bunt, in allen Farben und mit allen Reklamesujets bedruckt? Immer steckt eine gezielt inszenierte Modekampagne dahinter. Und immer wird damit viel Geld verdient. Dieses wandelnde Modedesign sucht stetig neue Einsatzgebiete – Je hirnverbrannter, desto lukrativer die Aussicht!
Dasselbe finden wir beim Essen, bei der Gesundheit. Stets neue Menü-Kreationen, stets neue Getränke. Das Neue kommt besser an, weil in rosaroten Verpackungen, mit viel Kleingedrucktem, etwas Besseres suggeriert wird.
Alte Medikamente erhalten einen neuen Namen und werden neu in neuer Verpackung teurer verkauft. Das schon verspricht eine absolut bessere Wirkung. (Für den Hersteller stimmt’s).
Diesen Betrug an den Menschen machen wir mit, weil wir denkfaul geworden sind. Man könnte fast glauben es gäbe ein bestimmtes Gen hiefür. Das Bessere ist das Neuste, das Bessere darf auch teurer sein, das Bessere tun, können und haben wollen wir. Wir können uns das ja leisten.
Solches Vorgehen finden wir auch bei der Fürsorge für Haustiere. Unsere liebsten Katzen, Hunde und Meerschweinchen, ach wie vergöttern wir sie. „Nein, sicher nicht, nie und nimmer nur das billigste Hundefutter für meinen Bello“ Und in der Metzgerei hiess es einmal: “Noch 100 Gramm Lunge für’s Kätzchen“, doch die Katze von heute ist emanzipierter, womöglich verschmäht sie Schweineleber und Mütterchen weiss ganz genau, sie will nur Kalbsleber, also erfüllen wir unserem Liebling ihren Wunsch, selbst wenn wir uns deswegen einschränken müssen! Das Schlafkörbchen ist ja auch so kalt – nein das kann man dem Kätzchen nicht antun, es darf zu mir ins Bett – seht nur wie es auch Dankbarkeit leise schnurrt und so fühle ich mich auch nicht so allein gelassen.
Wir sind Egoisten: Für unser Wohl und für die lieben Haustiere vergessen wir die Nächstenliebe zum Mitmensch.!
Nun, da wir das menschliche Verhalten besser kennen gelernt haben, dürfen wir nach einer neuen Marktlücke suchen, um mit der Dummheit der Leute Geld zu verdienen. Beim Eruieren neuer lukrativer Umsatzmöglichkeiten bin ich durch Brainstorming bei myself auf eine neue Variante gestossen. So wie Haustiere geliebt werden, lieben Frauen zumeist auch ihre Zimmerpflanzen. Sie hegen und pflegen sie mit emotionaler Sorgfalt. Aus Liebe zu ihren Pflanzen möchten sie doch auch etwas Gutes tun. Dazu gehört zum Beispiel auch die regelmässige Beigabe von Flüssigdünger. Natürlich darf das etwas kosten, ansonst wäre es ja kein Liebesbeweis. Und genau diese Zuneigung gilt es wirtschaftlich auszunützen!
Verkaufen wir doch unseres eigenes Mittel; ganz konventioneller Blumendünger, leicht modifiziert und preisüberhöht. Wie gehen wir dabei vor? Bereits das Wort „Dünger“ tönt altmodisch negativ.
Es ist in der Werbung durch „Lebens-Elixier - oder auch Wachstums-Balsam für Zimmerpflanzen“ zu ersetzen. In der Werbung zeigen wir zwei Mal dieselbe blühende Zimmerpflanze. Zuerst halbverdurstet mit hängenden, halbwelkenden Blumen – daneben frisch begossen, und in prächtiger Blütenpracht. Darunter steht:
„Dank dem neuen Blumenbalsam von Dr. Gen zu neuer Lebenspracht zurückgefunden.“
In der Werbung heisst es dann unter anderem:
„Gönnen Sie ihren Lieblingspflanzen das Bessere. Ihren Lieblingen zu Liebe - Giesen Sie nur noch mit unserem neu entwickeltem „Happy Plant“ Es ist das Wässerchen, das den Pflanzen nicht nur gut schmeckt, sondern ihnen auch wohl bekommt. Es ist der neue Beauty-Pflanzenbalsam auf den sie schon lange gewartet haben. Er düngt nicht nur, sondern er enthält auch wichtige Spurenelement aus Javanischer Vulkanasche und feingemahlene Erdkrümel aus Urwalderde vom Amazona. Das neue Elixier im patentierten Drops-Flacon ist hoch konzentriert. (Es genügt jeweils nur einige Tropfen der Giesskanne beizufügen). Eine Probepackung zum Einführungspreis zu nur Fr. 25.-
Zu bestellen unter: www. Happy-Plant Dr. Gen.
Als alternative Ergänzung möchten auch auf unsere Green-Horn-Späne hinweisen. Diese zum Düngen ebenfalls bestens geeignet, stammen ausschliesslich von zertifizierten Schottischen Hochlandrindern. Eine Probepackung von 100 Gramm erhalten sie zum Einführungspreis von Fr. 8.50
„Könnten Pflanzen sprechen, könnten sie mit den Blättern wedeln, sie würden es ihnen zu Danken wissen.“
Wetten, dass Ihnen die Leute auf den Leim kriechen, denn gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Eine solche hirnverbrannte Werbe-Idee ist nicht patentierbar, lässt jedoch mit Sicherheit die Kassen klingeln! Einfach: Lesen – übernehmen – nicht Denken – kaufen

​Walter Studer, Breitenbach

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February 24th, 2022

2/24/2022

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Die Nottaufe
 
Damals als mein Freund Rudolf Vater wurde, fragte er mich, ob ich bei seinem Sohn Remo die Patenschaft übernehme. Das freute michund ich sagte gerne zu, war er anderseits doch auch meiner Tochter Denise „Götti“.
Und so kam also der Tag der Taufe. Wie abgemacht fanden wir uns rechtzeitig zur Taufe in der alten Pfarrkirche von Breitenbach ein.

Wir, das waren die Eltern des Täuflings, meine Familie und nebst dem Sigrist auch die Hebamme, Frau Brunner.
Ja, da standen wir nun und warteten auf den Herrn Pfarrer – warteten und warteten. Nachdem wir gut eine halbe Stunde gewartet hatten intervenierte die Hebamme und sagte: „So, jetzt muss etwas geschehen. Hier drinnen ist es ziemlich kalt und ich kann es nicht länger verantworten den Säugling dieser zusetzenden Kühle auszusetzen!“ 

Mehr springend als laufend setzte ich mich unverzüglich in Richtung Pfarrhaus in Bewegung und klingelte an der
Türe. Die Magd des Pfarrers öffnete und auf mein Problem angesprochen meinte sie: Der Herr Pfarrer von Arx sei
gar nicht zu Hause. Er sei als passionierter Segelflieger in Dittingen bei seinen Kameraden um zu Fliegen.
Er müsse diesen Tauftermin ganz und gar vergessen haben.

Not macht erfinderisch, und so fuhr ich eilig hinauf zum Spital und dort gelang es mir den betagten Spital-Seelsorger zu einer Nottaufe zu bewegen. Im Auto fuhren wir gemeinsam in die Kirche zurück, wo uns die Taufgesellschaft,
überfroh über diese gefundenen Lösung, mit einem unterdrückten „Gott sei Dank“, erwarteten. Und so erhielt dann das Buschi „Remo“ in der Folge doch noch, wohl um eine Stunde verspätet, die Salbung und das christliche Taufwasser auf sein Köpfchen.

Wenn das keine Nottaufe war?

Walter Studer, Breitenbach

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