01. Juli 2024

Gott verdammi
 

Ein friedlicher Morgen, etwas verhangen, beinah gewitterträchtig, wie üblich im Herbst. Und um 9 Uhr auch wie immer üblich, das Handwerker-Zmorge. Man trifft sich im Altersheim, im Restaurant Zäni. Plaudert, vielleicht auch ein bisschen, um sich etwas zu vernetzen. Diskutiert Offerten, redet über die Aufträge und seine derzeitigen Arbeiten.

Plötzlich juckt der örtliche Gärtnermeister wie von einer Tarantel auf. «Gott verdammi!» meint der deutschstämmige Planer und Erbauer des idyllischen Musterteichs, der sich untermittelbar vor der Gartenwirtschaft befand. Voller Seerosen und sonstigen Wasserpflanzen mit Goldfischen und weiss nicht was.

«Was hat dieser Scheisskerl hier zu tun?»   Aufregung unter den Anwesenden. Ein vermeintlicher Tagelöhner in formvollendeter, regenresistenter Fischermontur frönte seinem Hobby und fischte munter und selbstzufrieden.

Und schon stürmt der Gärtnermeister hinaus, um den «Täter» zur Rede zu stellen. Aufregung unter den Handwerkern. Die Leiterin des Restaurants eilt zum Heimleiter und informiert ihn. Dieser eilt in den Saal, um vor seinem Handeln erst mal eine Augenschein zu nehmen. Und was sieht er? Einen Mann, der eben die Fischerrute aus dem Teich zieht. Eine Leine mit einem grossen Zapfen, aber ohne Angel. Jawoll, den verschmitzten Stellvertreter des damaligen Küchenchefs, der ganz sicher einen tollen Spass während seiner Znüni Pause hatte.​