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24. Februar 2024

2/24/2024

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Die Kunst des Loslassens
 
… und Aktion gleich Gegenreaktion
 
 
Ich weiss nicht, ob Sie schon mal in Ihrem Leben gezügelt haben oder zügeln mussten. Wie dem auch sei! Zügeln ist in jedem Fall ein Neubeginn. Etwas Neuartiges kommt auf einem zu. Etwas – wie man meint – das schöner, besser oder behaglicher sein soll: eine Weiterentwicklung im eigenen Leben, eine neue persönliche Wohlfühloase. Optimismus macht sich breit; positive Erwartungen harren der Realisierung. Balsam für die Seele! Ob das aufgeht?
 
«Friili, friili», meint mein Glarner Kollege. Es gibt nichts Schöneres und Befreienderes, als aufzuräumen oder noch besser: als Überflüssiges fortzuschmeissen. Fort in den Abfallkübel; entsorgen in die Mulde oder verstauen in den Kofferraum. Einfach weg, ab in die Kelsag! Weg vom Leben! Verbrennen, vernichten. Das Vergangene geht eigene Wege; ward schon bald nicht mehr gesehen. Vergessen, aus, vorbei!
 
Hey, sag ich mir. Wieso mach ich nicht auch mal eine mentale Züglete; eine geistige Abfallentsorgung? Wenn es einem so gut tut, nicht mehr Brauchbares, ewig Belastendes weg zu haben, könnte man doch auch den nächsten Sturm zu was Positivem nutzen. Wenn es einem so richtig um die Ohren zieht, wenn die Volants an den Sonnenstoren im Geflatter eines heraufziehenden Sturms einen Höllenlärm verursachen, wäre da nicht die Idealzeit gekommen, wieder mal etwas loszulassen; z.B schlechte Gedanken, üble Erinnerungen? Kotziges, das stets auf die Magennerven stampft, das die Seele zum Wallen bringt?
 
Herunter mit den Storen! Öffnen Sie die Fenster; amten Sie tief ein und spucken Sie Ihre Halskröten in die weite Welt hinaus. Lassen Sie alles Negative, das Ihnen seit Jahren Ihr Wohlbefinden und Ihr Glück vermiest, abhauen. Ab ins Suwasiland, fort in die unerreichbare Ferne, ins Nimmerleinsland, in die Wüste, in die Hölle oder einfach in die Richtung, in die der Wind sie treibt. Abschied für immer! Endgültiges Tschau, ihr miesen Lebensbegleiter. Ein erhabenes Gefühl macht sich breit. Wieder neue, reine Luft zum Amten, entrümpelte, wieder lebensfreudige Seele.
 
Ein bekannter tibetanischer Mönch – der Name ist mir entgangen – meinte einst: «The moment in your life ist right now. Hört auf, der Zukunft hinterher zu rennen! Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da; die Gegenwart und nur die Gegenwart ist Euer Zuhause.»
 
 «Carpe diem, nütze den Tag, geniesse den Augenblick!», meinte der römische Dichter Horaz schon einige Jahre vor Christi Geburt. «Pflücke die Früchte des Tages und geniesse sie.»
 
Aber ist loslassen das einziges Elexier des Glücklichseins? Wohl kaum! Es braucht dazu noch mindestens zwei Schwesterchen: die Tugend der Liebe und das Newtonsche Gesetz «Actio gleich Reactio». Dieses besagt, dass bei der Wechselwirkung zwischen zwei Körpern oder Personen jede Aktion gleichzeitig eine gleich große Reaktion erzeugt, die auf den Verursacher der Aktion zurückwirkt. Das heisst: was immer uns an anderen Menschen freut, stört, ärgert oder wütend macht, hat mit uns selbst zu tun. Das Problem liegt immer bei uns und niemals beim Anderen. Der einzige, der sich ändern muss, sind wir.
 
«Wie Du in den Wald rufst, so kommt es zurück!», sagten schon unsere Grosseltern. Anlehnend an die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Isaac Newton (1643-1727) ist dies äusserst tröstlich; denn alles Üble, das man Ihnen antut, kehrt wissenschaftlich gesehen zum Täter zurück. Aber man beachte bitte, dass auch das eigene Gebaren den gleichen Gesetzen folgt.
 
Und damit kommen wir zum Gebot der Liebe. Der Umgang mit diesem Wort ist etwas heikel. Vor allem für Kolumnisten. Was meint er denn genau? Geistige oder gar körperliche Liebe, säuselnde Schmeicheleien? Ich soll jemanden Lob hudeln; soll ihm in den Arsch kriechen? Nein, so ist es nicht gemeint. Ich meine Wertschätzung oder anders formuliert Empathie. Diese beiden Begriffe sind der Liebe sehr nahe. Liebe bedeutet Einheit, und Einheit ist stärker als Trennung. Liebe erzeugt keinen Widerstand und führt somit am schnellsten zum Ziel. Selbst die Vergangenheit kann nur mit Liebe echt bewältigt werden. Liebe versöhnt nicht nur den Geist, sondern auch den Körper.
 
«Wenn man Liebe hat im Kampf, so siegt man; wenn man sie hat bei der Verteidigung, so ist man unüberwindbar».

Autor unbekannt. Uff, schwer verdauliche Kost! Loslassen, Liebe und Actio gleich Reactio. Ich wünsche Ihnen einen nachdenklichen Abend.
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