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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

October 07th, 2022

10/7/2022

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Die Retrokolumne vom Juni 2019


Über Bengalos und Zuckerstöcke

 
Manchen Handwerkern geht es derzeit richtig gut. Ihr Geschäft blüht nicht nur frühlingshaft, sondern beinahe schon sommerlich. Die Konjunktur, insbesondere der Bauhype spült ihnen kräftig Mammon in ihr Portefeuille. Aber aufgepasst! Das Geschäftsleben ist launenhaft und heimtückisch. Chef sein, ist sehr anspruchsvoll. Ein Geschäft zu führen heisst, eine wunderbare, vor allem konstante Performance zu spielen auf der Klaviatur Ökonomie, Soziologie und Ökologie. Um wirtschaftliche Verantwortung übernehmen zu können, muss ein Management-Denken mindestens einen Zeitraum von zehn Jahren umfassen. Wie entwickelt sich mein Tätigkeitsfeld? Wie sieht unser Unternehmen im Jahre 2030 aus? Gibt es Nischen oder USP Unique Selling Propositions, die man nutzen könnte?  Welche Schritte gehe ich heute an, damit die Mitarbeiter und ich in einem Dezennium die Früchte unserer Arbeit ernten können?

Die vordringliche und primäre  Aufgabe eines Chefs ist es, vor allem die Vordenkerrolle zu übernehmen. Vorkassieren hingegen ist kein Chefprivileg, sondern ein echt unmoralischer Spiegel  eines  verwirrten, sich selbst überschätzenden  Capos der neomodernen Business Class.
Im Zentrum jeder geschäftlichen Tätigkeit ist neben der wirtschaftlichen Bedeutung die nicht zu unterschätzende soziale Komponente: Wer als arbeitender Ruderer im gleichen  Boot sitzt, erleidet ein ähnliches Schicksal wie sein Kapitän. Deshalb ist die Geschäftsleitung  - und das muss man sich bewusst sein – auch für das Wohlergehen und die work life balance seiner Mitarbeiter  verant-wortlich, nicht nur – wie viele Jungmanager meinen - für die buchhalterische, bonusbringende  Seite ihres oft  moneygeilen Geschäftsgebarens.

Besondere Vorsicht ist geboten bei sogenannten Geschäftskollegen. Diese sind oft nur Verbündete. Interessenhalber auch vertrauenserweckend, anpassungsfähig und nett. Aber aus eigenen Erfahrungen: Die gedanklichen Hinterhalte dieser Kriechfreunde und Pseudo-Bewunderer sind oft die schlimmsten. Darum prüfe nach altem Muster, wird sich bindet. Nicht nur in der Ehe, auch im Geschäftsleben.

Und Achtung, liebe Handwerker! Hände weg vor Männerfürzen. Keine Verträge mit Bengalos und Zuckerstöcken! Was ich damit meine? Männerfürze machen Krach und verbreiten Angst. Bengalos werden zur effektvollen Beleuchtung verwendet, sind farblich nach Bedarf einsetzbar und sehr flexibel . Zuckerstöcke produzieren ein prächtiges Feuerwerk. Faszination pur! Effekthöhe 4 m, Sicherheitsabstand  15 m mit einem Gefährdungspotential von 1600 – 2500 °C.  Alles teuer und maxi intensiv;  jedoch nur mit einem Glanzauftritt von ca. 35 sec. Und dann? Alles abgebrannt, Schäden rund herum.  Überall Abfall, schwarze Flächen, Löcher und teils auch Brände.
Langer Rede kurzer Sinn: Stellen Sie keine Männerfürze, Bengalos oder Zuckerstöcke ein. Sie sind glänzende Rhetoriker, versprechen das Blaue vom Himmel, haben oft tolle Ideen und, und, und…? Aber nach drei Monaten ist die Luft draussen und das faule Ei drin. In Ihrem Geschäft! Versuchen Sie Ungehörtes hörbar zu machen.  Schalten Sie bei der Rekrutierung Ihres Personals Ihr logisches Denken aus und hören Sie auf Ihren Bauch. In Personalfragen ist Ihr Airbag der bessere Ratgeber als das unerschöpfliche Potential Ihrer Hirnzellen.

Wo Sie hingegen Ihre Ratio einsetzen sollten, ist bei der Interpretation der Wirtschaftszyklen. Diese sind äusserst volatil und unterteilen sich in vier Phasen: Expansion, Boom, Rezession und Depression. Zu erkennen, wo die heimische Wirtschaft gegenwärtig steht, ist äusserst schwierig und oft auch fehleranfällig. In der Regel beträgt ein Wirtschaftszyklus ca. 6-10 Jahre. Bei der gegenwärtigen Boomsituation droht meines Erachtens schon bald die nächste Rezession. Risiko drosseln, ist angesagt;  multifunktionale Mitarbeiter, Auftragsspitzen mit befristeten Arbeitsverträgen absichern; d.h. hohe Flexibilität, Innovation und stete Bremsbereitschaft erstellen. Die Wirtschaft köpft und kröpft sich selbst. Verschwenden Sie Ihre wertvolle Energie nicht mit sinnlosen Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten. Konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste: stets Neubeurteilung der Lage. „Wieder mal in die Hände gespuckt“, ist out. Seminare konjunktureller Schönredner sollten ausgeblendet werden. Denkarbeit ist angesagt; die Suche nach dem Weg 2030! Das ist die sicherste Investition und meines Erachtens auch die beste Anlage.

Bis zum nächsten Mal!

Die aktuelle Kolumne erscheint am 26.10.2022

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