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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

November 02nd, 2021

11/2/2021

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Eine überarbeitete Retrokolumne

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​Novus Homo Politicus sapiens
 … oder ein Karikaturversuch in Worten
 
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Neulich habe ich irgendwo im Medienwald gelesen, dass der Homo politicus zunehmend nicht mehr der Gattung des Homo sapiens (des weisen Menschen) entspricht, weil ihm in der heutigen Zeit scheinbar ein paar wesentliche Grundvoraussetzungen dazu fehlen.
 
Intelligenz und Klugheit kann man ja wirklich nicht allen Politikern absprechen. Es gibt in unserem Land tatsächlich ein paar seltene Exemplare, die das Gegenteil beweisen.  Vernunft?  Durchaus möglich. Aber wenn, dann nur innerhalb der Parteilinie. Und die Verständlichkeit und Weisheit? Na ja! Ist nur wenig da oder gar null und nix! Dies dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass der gewöhnliche Bürger die Politik zunehmend einfach nicht mehr versteht.

Oder haben Sie schon mal eine komplexe kantonale oder eidgenössische Vorlage richtig und à fonds verstanden? Trotz einem einigermassen soliden Bildungsweg habe ich selten den vollen Durchblick zur Beantwortung der Kernfrage gehabt.

Zudem behauptet bald jede Partei etwas anderes, notabene aufgrund der gleichen Fakten. Der Parolenmix ist deshalb so vielfältig und verwirrend, weil die Politiker sich an den verschiedensten Futternäpfen tränken. Wir unterscheiden in der Schweiz zwischen fünf Hauptgattungen, die sich – und das macht das Ganze noch komplizierter – teilweise überschneiden oder von Zeit zu Zeit gar fremdgehen.
 
 
Politicus sozialis (schweiz. Nötlifresser)
 
Orientiert sich an den Möglichkeiten des vorhandenen Sozialprodukts und spielt gerne das Ritual der zweiten Weihnacht. Die Plakate sind kämpferisch und sollen zukunftsorientierte und soziale Visionen vermitteln. Die Sprache ist jungintellektuell und die Argumentationsart oftmals eher fremdmittelgerichtet.
 
 
Politicus nationalis (schweiz. Rosinenpicker)
 
Orientiert sich an der Arche Noah und werkelt eifrig an der Arche Helvetica. Sucht Mitläufer und Sponsoren mit volksnahen Abstimmungsparolen und sehr einfachen Handlungssymbolen. Die Sprache ist laut, hemdsärmlig und sehr leicht verständlich, mit der Hauptthematik: ehre einheimisches Schaffen und rette vom Wohlstand, was noch zu retten ist.
 
 
Politicus naturalis (schweiz. Körnlipicker)
Wähnt sich im falschen Jahrhundert und möchte gerne zurück in den Schoss der üppigen Natur. Sucht als Mitstreiter vorwiegend gebildete Tiefdenker mit gut ausgebildetem Weltverbesserungspotential. Wirbt mit holzfreiem Papier. Das Auftreten ist wissend, das Denken grünelitär. Diese Gattung ist nicht für jedermann verständlich.
 
 
Politicus medio (schweiz. ehemals Oblatenkauer)
 
Eine wandelbare Homo-Art, die sich in letzter Zeit vom christlichen Homo papabilis zum Homo medio entwickelt hat, und dies notabene ohne Wurzelverlust. Das Credo ist sanft und ausgleichend. Trinkt Wasser, das sich in Wein verwandelt. Und zwar Rosé, genau in der Mitte zwischen Rot- und Weisswein. Die Spezies steht nach wie vor unter dem christlichen Welterbe, aber sie ist nicht mehr vom Aussterben bedroht.
 
Politicus liberalis (schweiz. Bonusschlucker)
 
Kurbelt die Wirtschaft an und nutzt sie konsequent aus. Die Parlamentarier sind im ewigen Kampf mit ihren parteiinternen Hauptkonkurrenten, die ihnen ihre sauer verdiente Knete streitig machen wollen. Sie sind allergisch auf jede Obrigkeit und entwickeln oft energiereiches Balzverhalten. Die Sprache ist selbstsicher und selbstbewusst bis zum Geht-nicht-mehr.
 
Die logische Folge dieser 5-blöckigen Streitmacht: Um sich selbst darstellen zu können, vertreten vor allem die Neo-Politiker zunehmend nur noch ihre eigenen Interessen. Und doch! Um die notwendigen Stimmen zu erhalten, kommt kein Kandidat ohne ein nachhaltig volksnahes Gebaren zum ersehnten Erfolg. Alle unsere Archeparteien buhlen um jede Stimme.  Nicht nur die rechte, sondern auch die linke Seite. Das Gute jedoch: In unserer Demokratie bestimmt einzig und allein der Zeitgeist der Lauf der Dinge. Die Politiker geben in Tat und Wahrheit nur den Takt an.
 
Beim Ausüben dieses Grundrechts wünsche ich allen eine gute Hand und vor allem einen kritischen Griffel, sowohl bei den Abstimmungen und wie vor allem auch bei den Wahlen.  

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       Urs Spielmann, Breitenbach

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