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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

March 23rd, 2018

3/23/2018

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Branchen-Award Fake News 2018
 
Ist die Welt wirklich das, was andere von ihr halten?
Als bestandener, sorgfältig in die Gesellschaft eingeführter Erdenbürger spürt man in der Hochblüte seiner Jahre, dass man nicht alles glauben darf, was in der Zeitung steht. Aber erst als alter, schon fast überreifer Gruftie  kommt man zur finalen Erkenntnis, dass man gar nichts glauben darf, was einem die Medien glaubhaft machen wollen. Ein gesundes Misstrauen ist nicht nur angebracht, sondern im Alter gar überlebenswichtig. Fake News kommen als Falschmeldungen, Legenden oder pro forma einfach nur als Schabernack daher. Mal witzig, mal brisant, aber vor allem häufig – und das ist das Perfide – meistens politisch oder finanziell motiviert.
Als längst ergrauter, vom Fegfeuer beinahe schon angesengter Rentner kommt man mit der heutigen digitalen, global denkenden Gesellschaft nur sehr mühsam zu recht. Was soll man da noch glauben? Spätestens wenn der neue grosse amerikanische Trumpf (engl. Trump) ständig von Fake News redet, muss das den bodenständigen, rechtschaffenen Normalo-Bürger stutzig machen. Wer als Rentner seine Hirnzellen noch einigermassen zeitkonform einsetzen kann und sich generationenfremd im Internet informiert, sollte dabei vorsichtig vorgehen. Vor allem darf er sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern sollte ständig hinterfragen, was der Autor mit seinem Geschreibsel beim Leser bewirken will. Besonders bei uns Oldies sind sehr oft unsere Stimmen oder unsere Knete im Focus der Begehrlichkeiten.
 
Und damit komme ich zum Branchen-Award Fake News 2018
Die Bronzemedaille geht an die Journalisten, die ihre Artikel oft so hintertrieben lebhaft und interessant zu formulieren versuchen, dass sie vieles entweder bewusst überzeichnen oder aus dem Zusammenhang reissen;  manches unvollständig oder schlampig recherchieren und vor allem alle ihre Elaborate auflagengeil publizieren.
Die Silbermedaille überreiche ich den Politikerinnen und Politikern. Bei ihnen geht es noch weniger um die Qualität der Materie, sondern entschieden mehr um die Quantität. Je mehr Medienpräsenz, desto mehr vermeintliche Glaubhaftigkeit. Frisch nach dem eigenen Credo: „Mir nach, marsch! Wer mich stimmt, ist definitiv auf dem politischen Jakobsweg.“
Die schlimmsten und damit auch die Goldmedaillengewinner sind jedoch die Werbefachleute. Was sich hier einzelne schwarze Schafe zum Teil leisten, ist schmalgeistig oder ganz  einfach Produkt abgefackelter oder ausgemergelter Hirnzellen.
Ein paar z.T. leicht abgeänderte Beispiele gefällig?
 
Ich bin ein Ego-Kind (Werbekampagne)
Wenn Supermärkte immer superer werden und Angebote immer gleicher, wenn Regale immer voller werden und die Portemonnaies immer leerer, dann ist es Zeit für eine neue Zeit. Hier kommen die trendigen Ego-Kinder: „Ich will den Super Deal aus der TV Werbung“, „Ich will die volle Ladung Schweiz“, „Ich will einkaufen, nicht suchen“, „ich will mit besten Preisen rechnen“ und damit nonverbal oder indirekt: „Ich will, dass dies meine Eltern oder Grosseltern umgehend schleunigst apportieren“. Wau!
 
Der polyvalente Cello-Spieler (ganzseitiges Zeitungsinserat)
Der Heilsoldat Gottes liegt mit Freude und Inbrunst im Dreck und schützt den über ihm auf einer komfortablen Parkbank sitzenden hilfebedürftigen Mitmenschen mit seinem Cello  vor Regen und Schnee, vor Unglück und Verbrechen und verhilft dem Randständigen so zu einer wunderschönen Nacht in der freien Natur. Der Klangkörper ist nach oben offen für allfällige Spendegelder von naiven, leicht beeinflussbaren Sanftseelen, die bereit sind, das Vorgegaukelte ernst zu nehmen oder  sich irgendwie – weiss Gott warum - angesprochen fühlen.
Für Ihre Spende dankt die heilende Obdachlosenarmee
 
Damit Heilung zur Regel wird (ganzseitiges Zeitungsinserat)
78 Mal das Training verpasst
55 Mal das Wochenende durchgearbeitet
1 neues Medikament gegen eine schwere Krankheit entwickelt
Stiftung für eine unheilbare Krankheit und für aufopferungsvolle Medikamentenforscher
 
Fehlt nur noch der nachfolgende Zusatz: Unsere Stiftung ist homologiert und zertifiziert von allen Steuerverwaltungen. Je mehr Sie spenden, desto weniger zahlen Sie Gemeinde-, Staats-, Bundes- und allenfalls gar Kirchensteuer.
Zu der Spendenhöhe und den Steuerauswirkungen fragen Sie einen Werbefachmann oder Ihren Treuhänder. Vergelt’s Gott!
 
Und zum Schluss der neue maskuline In-Drink der Schweizer New Generation: „Mit Ovo chasch’s nit besser, aber länger.“
He so denn: „Hebet‘s guet mit enanger!“
 
Urs Spielmann, www.denkbars.net
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