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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

Lebt die Wahrheit noch?

1/1/2021

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​..oder hat sie das Zeitliche gesegnet?

  
Der Begriff Wahrheit ist in der heutigen Blütezeit der Juristerei zu einem abgetakelten Auslaufmodell verkommen; denn die generelle Wahrheit existiert nicht mehr. Der französische Atomphysiker J. E. Charon (1920-1998) äusserte sich wie folgt: «Le monde n’est pas; il est ce que l’on pense de lui.» oder sinngemäss übersetzt: Es gibt keine objektive Wahrheit mehr.
 
Das heisst, vereinfacht ausgedrückt: Meine Welt ist das, was ich von ihr denke. Und deine Welt ist das, was du von ihr denkst. Die Wahrheit ist – so obstrus das tönt – in Wirklichkeit subjektiv!  Du siehst die Welt anders als ich. Du nimmst sie anders wahr. Also hat Jede und Jeder seine eigene Wahrheit. Sie zeigt sich in der individuellen Perspektive und der Denkweise des jeweiligen Menschen. Nehmen wir ein Beispiel aus der Weltpolitik. Zum besseren Verständnis verwenden wir die Typica des Mannes nach Michaela Glöckler (geb.1946, in Stuttgart).
 
«Das Bild des Mannes wird überzeichnet definiert als high-risk gambler; expansiv, von ständiger Unruhe getrieben. Er fokussiert, um Erfolg zu haben; ist ein erfolgsorientierter Vereinfacher; streicht den Rest der Welt, um seines Zieles willen. Hat den typischen Tunnelblick. Rechts und links beschränkt; nur auf das Ziel orientiert. Der Mann verfolgt die Strategie der Selbstbehauptung. Er gestaltet das Szenario; will die Sache in der Hand behalten. Er ist offensiv gepolt und sieht sich stets als Sieger. Er will Konturen zeigen, sich abgrenzen, die Welt beherrschen. Er neigt dazu, sich selbst zu betrügen, indem er Niederlagen in Triumphe umpolt. Er glaubt zu wissen: Aktion ist besser als Reaktion. Wer fordert und behauptet, holt den Vorsprung. Wer Zeichen setzt, wird sicherer. Wer seine eigene Rolle offensiv festlegt, verhindert, dass Andere dies tun.»
 
Welcher der gegenwärtigen Weltpotentaten kommt Ihnen nun in den Sinn? Achtung gemäss Definition nur Männer! Macron, Putin, Xi Jinping, Kim Jong-un oder gar der Papst Franziskus? Ich glaube, wir sind uns für einmal einig.
 
Sicher nur der von mir sachte verlachte, der sich selbst gekrönte und wahrscheinlich auch gehörnte. Sicher der weltweit grösste Narzisst, dessen Dasein kein Europäer vermisst. Sicher einer der meint, Gott zu sein; aber dafür ist sein Geist zu klein. Unser allseits bekannter Mr. Donald Trump, President of the United States of America.
 
Zurück zur Wahrheit! Was ist nun effektiv die Wahrheit? Für Trump ist er – das ist mal bombensicher - das, was er selbst von sich denkt: Er sei der Grösste, der schönste, der reichste, der cleverste und der genialste; summa summarum: der beste Politiker, den die Welt je erleben durfte. Viele Anhänger pflichten ihm bei, sie halten ihn tatsächlich für den ...
 
Uff, mir geht der Schnauf aus und vor allem: weitere Superlative zu suchen, ist Zeitvergeudung. Also lassen wir das! Aber, dies ist – und das wollte ich damit sagen - effektiv Trumps absolute Wahrheit; seine eigene Sicht und sicher auch die Fremdwahrnehmung aus der Perspektive seiner Fangemeinde.
 
Und diejenigen im gleichen Lager wie ich, halten ihn für unausstehlich, egoistisch, moneygeil, kurzsichtig und asozial. Das ist unsere Meinung und unsere Wahrheit. Doch wo liegt nun die Realität, die effektive Wahrheit?
 
Wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Nicht umsonst hat sich eingebürgert, dass die Korrespondenten in den öffentlichen Medien immer mehr darauf verweisen, dass ihre Beiträge bloss Einschätzungen sind. Und wir naiven Hörer und Leser vereinfachen das Gesagte und halten es für die Wahrheit.
 
Das Ganze erinnert mich ein wenig an die laute, einfache und einprägsame Rhetorik des dünn beschnauzten, halbkahl frisierten Imperators Adolf H., der einen ganzen Kontinent mitsamt seinen Sympathisanten in den tiefsten seelischen und oekonomischen Abgrund geführt hat.
 
Wäre es nicht angebracht, sämtliche Verlautbarungen der phonstarken Politiker und deren weltweites Twittergelaber etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ähnlich, wie manche Konsumenten bei den Lebensmitteln immer wieder akribisch den genauen Inhalt, den Energiewert und das Verfalldatum kontrollieren. Bei der Güte der heutzutage kosmopolitisch engagierten Meinungsbilder wäre das genauso wichtig. Nein, sogar unabdingbar!
 
Seien und bleiben Sie trotzdem wohlwollend optimistisch. Aber diese Haltung schliesst eine kritische Begutachtung, ein eigenständiges Denken und ein sozialbewusstes Handeln keineswegs aus. Wahrheit für Sie ist nur, was Sie wirklich in ihrem Innersten, in Ihrem reinen Gewissen persönlich spüren und als wahr erachten. Wahrheit aus humanitärer Tiefe!
 
Und tschüss! Das nächste Mal befassen wir uns mit der Fauna und der Flora. Die Nachcoronazeit verlangt leichtere, und lebensfreudigere Kost!
 
 
Urs Spielmann, Breitenbach


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