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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

July 07th, 2022

7/7/2022

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​Der Lebensmatur entgegen
 
 … oder die Prägungen der Adoleszenz
 
 
 
Mit 16 Jahren war Sebastian zum ersten Mal verliebt in eine bildhübsche, grazil herbe Schönheit aus einer rabenschwarzen Familie. Obschon strohblond, war sie – wie von Sebastian erwartet - sehr intelligent. Trotz allem hatte sie einen grossen Makel: Leider hatte Vreni – so hiess sie - bei den spärlichen Rendez-vous immer ihren jüngsten Bruder, der sinnigerweise Pius hiess, als Aufpasserli mitzunehmen; mütterlicherseits angeordnet, väterlicherseits kontrolliert. Dass der Begrenzung der zwischenmenschlichen, amourösen Spontaneität damit etwas Rückschub geleistet wurde, war ganz im Sinne der Familienkurie, die es immerhin schaffte, sieben von der Kirche abgesegnete Kinder ohne Almosen- oder Ablassgelder auf die Welt zu bringen.
Die Affinität des ehemaligen Ministranten zu einem solchen Background-Szenario war zu jenem Zeitpunkt noch nachvollziehbar; insbesondere, da die Vreni auch sehr sportlich und vor allem sehr lebensfreudig war.
Trotzdem dauerte die Freundschaft nur zwei Jahre. Oder immerhin? Sebastian, der sich rein äusserlich zu einer Beatles-Kopie entwickelte, neigte in der Adoleszenzzeit zu bulimistischer Lebensweise mit hyperaktiver Sportlichkeit.
 
Vreni hiess nicht nur Vreni, sie war auch ein Vreneli. Schollenverbunden, geerdet und trotzdem etwas Edles, Goldiges an sich. Sportlichkeit verband sie nicht mit Höchstleistungen, sondern mit naturnahem Wandern und Velo fahren. Die langen Männermähnen und die damals modischen Schlaghosen verurteilte sie als Symbole der Hippie-Bewegung, die nicht zu ihrem Weltbild passten.
 
So trennte man sich und die erste Liebe ging ausser ein paar zärtlichen Lippenkontakten in den wenigen Augenblicken, wo das kommandierte Aufpasserli seine Aufgabe nicht wahrnahm, keusch zu Ende.
 
Die andere Frau, die Sebastians Frauenbild prägte, war wie bei den meisten Männern, seine eigene Mutter. Klein von Gestalt; 154 cm ab Boden, ganze 25 cm kleiner als der Vater, aber trotzdem (oder gerade deswegen?) sehr selbstsicher, zeitweise mit recht dominantem Auftreten. Sportlich in der Figur, kräftig im Zulangen. In der Öffentlichkeit stets bemüht, „La grande Dame“ zu spielen. Toupierte Frisur, schon damals gefärbt.
 
Frau Wachtmeister – wie sie genannt wurde - genoss ihre Auftritte, denn sie war ja die Frau des höchsten Polizisten der regionalen Polizei. Und der Polizeiwachtmeister gehörte damals neben dem Arzt, neben dem Pfarrer und dem Lehrer zur örtlichen Prominenz und die verlangte vom Volk zumindest den gehörigen Respekt.
 
Man merke den kleinsten gemeinsamen Nenner oder Sebastians Frauenmuster: Haarfarbe nicht so wichtig, eher klein gewachsen, sportlich gebaut, starke Persönlichkeit, intelligent, etwas extravagant und vor allem verhaltensoriginell. Nicht unbedingt eine klassische Schönheit, aber sicher eine Eye-Catcherin. Sicher keine graue Maus und sicher keine 08/15-Frau.

 
Welcher Mann würde da Zurückhaltung üben und nicht seinem Eroberungstrieb verfallen? Weidmanns Heil! Ob dies allerdings Sebastian je gelungen ist? «Schaun mr mal das Madl an!» sagte der alte Beckenbauer. «Recht hot er». 
 

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​Der nächste Beitrag erscheint am 15.07.2022: Die Unterschiedlichkeiten zwischen Mann und Frau
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