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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

Die sensationelle no-risk Anlage

12/14/2020

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​​...oder ein Leben ohne Stolpersteine

Immer gegen Ende Jahr werde ich etwas nachdenklicher und verdächtig ruhig. Nicht etwa depressiv, aber doch vermehrt nach innen orientiert. Die esoterische Ader verdickt sich und pulsiert nachhaltig. Der unter dem Jahr versiegte Draht nach oben kommt wieder ins Fliessen. Gott wird dank Tannenbaum, Kugeln und Kerzen; dank geflügelten Engelchen, Schnee und Weihnachtskonzerten wieder vertrauter und etwas glaubwürdiger.

Man wird sich wie immer in der Adventszeit seiner Vergänglichkeit bewusst. Man realisiert langsam, aber sicher, dass jeder mal auf die Zielgerade seines Lebens einbiegt und seine Endstation, die Vertikalisierung des Seins in mittelbarer Sichtweite hat. Die bisherigen Meilensteine des Lebens ziehen an einem vorüber. Man betrachtet und wertet sie aus zeitlicher Distanz. Und erkennt immer klarer, dass der letzte Stein höchstwahrscheinlich der eigene Grabstein ist. Eine weitere Meile - zumindest auf dieser Welt - ist niemandem mehr beschieden.

Unter jedem Grabmal ruht ein Mensch. Und beim Friedhofrundgang befallen mich mit jedem Meter alte Erinnerungen. Nicht nur gute, auch schlechte. Sehr selten sogar widerliche, verletzende Auseinandersetzungen, die mich viel Kraft gekostet haben. In solchen Augenblicken werde ich mir bewusst, dass ich im bisherigen Leben wenig über mich selbst hinausgeschaut habe. Zeitlich begrenztes Denken; Nächstenliebe zur Beruhigung des Gewissens, Beichte als Neustart zum nächsten Fehltritt? Das Ego im Mittelpunkt! Und wo ist meine Empathie geblieben? Nur Mittel zum Zweck oder einfach mit der Zeit versiegt?

Das Alter macht entweder sanfter oder härter. Ich persönlich neige eher zum AHV-Softie, manchmal allerdings mit etwas altkluger Sprache. Aber in der letzten Reife seines Lebens sieht man die Dinge zweifellos auch etwas objektiver als früher.

Die harten Kanten der alten Konflikte sind weich geschliffen. Man hat im Angesicht der drohenden Sense des nahen Schnitters die nötige Reife erworben, um verzeihen zu können. Diese wohltuende Distanz zum beruflichen Alltag führt oft zu neuen, bisher verborgenen Erkenntnissen.
So bin ich zwischenzeitlich auch überzeugt, dass das Klammern an üble Gedanken und schlechte Erinnerungen lebensverkürzend ist. Ein negatives Denken ist überaus organfeindlich, oft sogar tödlich. Es frisst sich – bildlich gesprochen - durch sämtliche Innereien, bis man waagrecht in einer Holzkiste liegt oder sich gar nur noch mit einer Urne begnügen muss. Brutale Gedanken – ich weiss – aber die Folgen des permanenten Trübsinns sind verheerend.

Deshalb wieder mal meine alte Leier: Actio gleich Reactio; der Echoeffekt des Lebens, den die wenigsten Menschen in ihrer Lebensphilosophie verinnerlicht haben. Dabei ist diese Grundweisheit uralt und seit x-Generationen überliefert: «Wie ich denke, so bin ich. Wie ich in den Wald rufe, so tönt es zurück.»
Deshalb empfehle ich: Weg von der Egomanie und der Ich-Bezogenheit hin zur Empathie, zum Einfühlungsvermögen gegenüber den Ansichten der anders Denkenden! Dies ist mit Abstand das Oekonomischste und das Edelste, das man im Leben tun kann.

Jeder Mensch ist tief berührt, wenn man sich für ihn interessiert und Anteil nimmt nicht nur an seinen Höhen, sondern auch an seinen Tiefen. So schafft man sich Sympathisanten, Freunde und gute Nachbarn. So gestaltet man sein persönliches, wohliges Umfeld.

«Wer an mich glaubt, wird ewig leben!» Scheinbar haben vor Jahrtausenden schon ganz andere Grössen diese Ansicht geteilt. Suchen Sie das Gute im Menschen und schenken Sie ihm Ihr Vertrauen! Beanspruchen Sie dieses Claim für sich, so oft Sie können! Vergessen Sie das Schlechte, das Ihnen widerfahren ist und orientieren Sie sich künftig an dem, was Sie aufstellt und Ihnen Spass macht.
Ich wünsche Ihnen von Herzen frohe Weihnachten und endlich ein Corona befreiendes neues Jahr.

​Bis zum nächsten Mal!
 
Urs Spielmann, Breitenbach

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