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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

Die Lethargie der Langeweile

11/17/2020

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​… oder die Ruhigstellung der Risikopatienten
  
Das geht mir als sowieso schon antriebsarmen Langzeitpensionierten gewaltig auf den Keks. Eingesperrt im eigenen Kabhäuschen. Corona-Gefangener, weil Risikopatient. Ausgangsrayon ca. 130 m², eingeteilt in 4½ Räume plus 2 Hygienekammern. Ein einziger femininer Live-Kontakt, angeheiratet. Sonst vor allem intelligenzschwaches Facebook-Gelaber von anderen Corona-Häftlingen und ein paar mein Alter verkennende Headhunters, die auf meiner Linkedin-Seite herumgeschmöckert haben.
 
Weiter ein Hundedame, die sich vorwiegend auf der Couch vom Alltagsstress im Garten und in den heimischen Wäldern erholt. Gottlob bisher noch ohne hündische Schnarcheltöne. Wen da die Langeweile nicht einholt, der muss in seinen Hirnwindungen mehr als nur eine Schraube locker haben.
 
Über was soll ich denn schreiben, wenn mir nichts einfällt? Mir nichts begegnet? Ich keine Impulse erhalte? Der sozialen Kontakte beraubt, abgeschottet vom virusgetränkten Volk. Eingedeckt vom wortgewandten Berset, der pädagogisch affinen Sommaruga und dem urigen Parmelin, die alle drei - Woche für Woche - voller Zuversicht und Optimismus immer das Gleiche predigen.
 
Weiter im Fernsehen rumzappen bringt wenig, ausser man studiert Völkerkunde oder - wie das heute heisst – Ethnologie. Dann könnten Sie auf ARD oder ZDF nachverfolgen, wie Angela Merkel den Deutschen das Gleiche näherbringt wie der Bundesrat uns Eidgenossen. Oder auf ein paar Seiten weiter hinten in den Regionalsendern, wie die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten den Einwohnern der Bundesländer die Dringlichkeit ihrer Beschlüsse kundtun. Ou-bien, si vous parlez francais, wie in TV1 Emmanuel Macron seine Franzosen äusserst eloquent zu disziplinieren versucht. Aber eben! Inhaltlich wie eine schadhafte Schallplatte; immer etwa dasselbe.
 
Über Trump reden wir nur noch kurz, weil er mit sich selbst am meisten zu tun hat. Bei Corona sind seine Ohren auf Durchzug. Ob er es mit seinen geistigen und menschlichen Defiziten und den wenig ihm verliehenen Hirnzellen überhaupt je schafft, die Tragweite der viralen Gefahr zu erkennen, ist äusserst fraglich? Er verharmlost das Corona-Virus und Covid-19 noch immer. Wahrscheinlich verlässt er sich einmal mehr auf seine lügnerische Zunge, die so oft das Gleiche wiederholt, bis halb Amerika seiner Meinung ist und echt glaubt, was er von sich gibt. Das allein sagt genug über seine Machenschaften und die ihm verfallenen Mitläufer und Wirtschaftsvasallen! Das trumpsche Twitter-Gewitter gurkt mich seit Jahren gewaltig an. Und die Konsequenz? Beim Fernseher halt doch weiter zappen und bei den Printmedien weiterblättern!
 
Langweile macht sich breit und die permanente Lethargie nistet sich ein. Und wau! Siehe da, anfangs November 2020 der grosse Pressekracher! 111 verhaltensauffällige und pressegeile Schweizerinnen und Schweizer machen uns Risikopatienten Mut. Ausgerechnet im Sonntags-Blick und das erst noch an Allerheiligen, wendet sich die Schweizer Corona und die eidgenössische Promi-Parade an das gewöhnliche Volk. Sie appelliert für Vernunft, Optimismus und für Verständnis.
 
Und der Risikopatient? Aufgeklärt von seinen Idolen und von den allgegenwärtigen Influencern nimmt er die Botschaft zähneknirschend entgegen und realisiert, dass er frühestens im Spätsommer 2021 wieder resozialisiert werden kann. Bis dann mindestens hat er den gesprochenen Arrest oder gar das eigene Zuchthaus zu ertragen. Eventuell sogar noch etwas länger. Eine Hafterleichterung oder gar eine frühzeitige Entlassung aus dieser Quarantäne ist höchst unwahrscheinlich, bringen uns die Medien bei.
 
Die Flut der Kontakte verebbt drastisch. Die persönlichen Kreise werden immer kleiner. Die Welt schrumpft auf ein Minimum. Die Muskeln ziehen sich schmollend zurück, und die Altersbeschwerden wittern Morgenluft. Die Denkinhalte werden grau und schwermütiger. Und trotzdem gibt es Menschen, die einem noch ein bisschen Mut machen, z.B. Paul Claudel (1868-1955), ein französischer Schriftsteller:
 
«Achtzig Jahre! Keine Augen mehr, keine Ohren mehr, keine Beine mehr, kein Atem mehr! Und das Erstaunlichste ist, dass man letztlich ohne das alles auskommt.»
 
Jawoll, und ich komme sogar auch ohne Corona zurecht. Im Frühling, wenn alles spriesst, blühe ich wieder auf. Genauso wie Sie! Wir werden wieder lebensfreudiger und jünger und unternehmungslustiger.
 
Und soeben erfahre ich, dass Donald Trump sich endlich selbst «gefired» hat. Die beste und reifste Entscheidung, die er in seiner Amtszeit je heraufbeschworen hat! Ist das nicht ein toller Abschluss der heutigen Kolumne?
 
Mit einem echt schweizerischen finalen Juchzer!
 
Urs Spielmann, Breitenbach

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