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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

August 24th, 2022

8/24/2022

4 Comments

 
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Horror vor dem Schreckenstag
… oder das nervende Steuertrauma
 

Bald kommt er wieder, der Tag der Wahrheit. Der unheilvolle, miesepetrige Tiefpunkt des jährlichen Alltags. Ich bange ihm entgegen; er schüttelt mich. Er killt meine Schaffensfreude und meine ganzen, eh schon spärlichen Energiereserven. Immer gegen Mitte Juli erinnert mich mein Langzeitgedächtnis, dass schon bald die Verlängerungsfrist für die Steuererklärung abgelaufen ist. Mein Gebaren wird schroffer, meine Dialogbereitschaft schrumpft. Ich werde ungeniessbarer und giftig wie ein alter Fliegenpilz.

Steuererklärung 2022. Ich sehe im Traum den Staat und vor allem die Gemeinde wie das Ebenbild eines spanischen Toreros. Und ich? Rotes, flatterndes Tuch vor meinen Augen wie ein gereizter Stier oder noch besser, wie eine gemelkte Kuh. Solange man als Rentner noch auf den eigenen Beinen stehen kann, gibt es ausser dem Hemd nichts abzuziehen. Im Gegenteil. Als langjähriges Ehepaar wird man vom Fiskus in die finanzielle Sackgasse verbannt. Verheiratete erhalten im Monat eine Ehepaarrente von Fr. 3585.--, Nichtverheiratete zusammenlebende Paare hingegen Fr. 4780.-. Das ergibt satte Mehreinnahmen von jährlich Fr. 14340-. Im Klartext: Unverheiratete, die zusammenleben, haben bereits sieben Jahre nach der Pension gegen Fr. 100'000 mehr auf dem gemeinsamen ihrem Lohnkonto.

Schön happige Summe, die zu absolut radikalen, unkonventionellen Überlegungen führen könnten. Oder etwa nicht? Nein? Aber rein theoretisch schon.
Ein andere gar steuerrelevante Ungerechtigkeit ist der Mietwert der eigenen Wohnung. Alle Wohnungs- und Hauseigentümer fluchen, aber kein Politiker macht etwas wirklich Nachhaltiges. Nicht mal der Hauseigentümerverband.

Sicherheitshalber habe ich vor ein paar Tagen im e-Banking unsere Einnahmenseite kontrolliert. Meine Vermutung, wonach uns niemand eine Überweisung für die Unkosten der eigenen Wohnung gemacht hat, bestätigte sich vollends. Also garantiert keine Einnahmen, nur Ausgaben: Hypothekarzinsen, ansehnliche Nebenkosten, Beiträge in den Erneuerungsfonds, Beiträge für Unterhalts- und Instandstellungskosten etc. Und eben:

Der steuerliche Mietwert der eigenen Wohnung. Die unangenehme Konsequenz: Der jährliche Totalbetrag für unsere Eigentumswohnung ist wahrscheinlich höher als eine neuwertige Mietwohnung auf dem lokalen Immobilienmarkt. Von Sozialabzügen ist nichts mehr übriggeblieben. Für die Alten kein steuerlicher Obolus an die zu ertragenden körperlichen und geistigen Defizite. Nicht mal ein bescheidener Grufti-Abzug.

Was soll das eigentlich? Staatlich legitimierte Abzockerei, nenn ich dies; nichts Anderes! Wenn das so weitergeht, dann werden wir schon bald den Leasingwert der eigenen Fahrzeuge und den Marktwert der eigenen Hunde und Katzen versteuern müssen. Und welche Kosten unsere lieben Lebensbegleiter dafür verschlingen, weiss zumindest beinah jeder Schweizer Bürger. Ob diese Kosten im Soll oder im Haben zu verbuchen sind, sollte nun wirklich jeder nachvollziehen können. Wer es nicht weiss, spürt es, wenn ein amtliche Steuereinschätzung ins Haus flattert.

Warum hast Du, Brutus, nicht schon mal früher etwas dagegen getan? Du warst ja auch mal Kantonsrat, wurde ich letzthin gefragt. Ich gebe es zu: Mea culpa! Aber ich war zu jung und zudem politisch unerfahren und zu obrigkeitsgläubig. Nach der ersten Amtsperiode als ich endlich realisiert habe, was die prioritären Aufgabe eines Volksvertreters sind und wie die kantonale Politik funktioniert, verwehrte mir mein damaliger neuer Arbeitgeber eine erneute Teilnahme an den kantonalen Wahlen.
Aber was ich aber in diesen vier Jahren gelernt habe, bestätigte sich und gilt heute noch. Politische Haudegen, Hägars und Helgas sind gefragt; egal wie sie politisch eingefärbt sind. Zivilcourage und humanes, empathisches Denken sind unabdingbar. Autoritätsgläubige, linientreue, angepasste und farblose Volksvertreter haben wir zur Genüge.

Wir leben in einem Rechtsstaat. Und unser Rechtsstaat ist in drei Gewalten aufgeteilt: Die Legislative, das Volk, Sie und ich; wir alle. Die handelnde, ausführende Exekutive ist der Regierungsrat oder die Gemeindeverwaltung. Die judikative, rechtsprechende Gewalt obliegt den Gerichten. Auf diese Art soll in unserem Rechtsstaat politischer Machtmissbrauch bestmöglich verhindert werden.
Also am Schluss bestimmt das Volk. Einleiten können diesen Prozess vor allem unsere Volksvertreter im Kanton und Gemeinde.

Wer ist unser neuzeitlicher Hägar oder unsere Helga? Wer setzt dieser Kontenplünderei endlich ein Ende.

4 Comments
Winteler Walter
9/6/2022 08:00:53 am

Lieber Urs,
Das mit den Steuern beschreibst Du gut -aus Sicht des Zahlers.
Wenn man jünger ist, profitiert man von einer fantastischen Infrastruktur, die etwas kostet. Bezahlt man die Steuern dann lieber? Kaum. Man versucht immer, die Steuern zu „ optimieren“, merkt aber dann, spätestens bei der Auszahlung der 2. und allenfalls der 3. Säule, dass das „Optimieren“nur bis ins Rentenalter möglich ist. Danach gibt es kaum noch Abzugs-und Optimierungsmöglichkeiten mehr. Man wird als verheiratete Person bestraft, in dem man nur noch 1/12 Rente erhält. Deshalb haben sich einige Kollegen von mir mit 62 noch scheiden lassen, haben offiziell eine neue Adresse gemeldet ( Billigzimmer in einer WG) und erhalten nun, nach Abzug des Zimmers, monatlich wieder je Fr. 400.00 mehr. Man verkauft die gemeinsame Wohnung, meldet sich, unabhängig voneinander, an der gleichen Adresse in einem anderen Kanton an und das Problem ist gelöst …. Vielleicht. Ein Versuch ist es allemal wert. Noch zu der Lobby, die den Wohnungs- und Hausbesitzern fehlt. Könnte es daran liegen, dass höchstens 30% in der Schweiz eine Eigentumswohnung oder ein Häuschen besitzen und da der Neid auch mitspielt? Deshalb will Links ja wohl die „Reichen“immer mehr besteuern, dabei haben wir schon bedeutend mehr in die AHV einbezahlt, als wir jemals wieder erhalten, wenn wir nicht mindestens 160 Jahre alt werden. Ich, für mich, bin einfach dankbar, dass ich hier geboren wurde und wahrscheinlich auch hier sterbe. Bisher war es ein gutes Leben, mit Up‘s und Down‘s ( schwere Krankheit, Unfälle, etc.) Aber ja: deshalb lasse ich mich trotzdem im Alter nicht gerne abzocken. Ich wünsche Dir viel „Spass“bei Deiner Steuererklärung. Bei allem Mitleid eines Mit-Betroffenen, Du kommst nicht darum herum, sie auszufüllen. Sich einschätzen zu lassen ist gefährlich.
Liebe Grüsse Walter

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10/7/2022 03:15:25 pm

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