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January 19th, 2022

1/19/2022

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Die sich stetig verändernde Lebenswelt von demenziell erkrankten Menschen wurde vom Gerontopsychiater Dr. Christoph Held unter dem Begriff „Drei-Welten-Konzept“ beschrieben. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Betreuungskonzept für Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen.

 
 
DAS „DREI-WELTEN-KONZEPT“
 
Das Besondere dieses Konzeptes ist, dass das jeweils dominante Erleben der Betroffenen dem
demenztypischen Stadium zugeordnet wird und sich die Handlungsweise der Betreuenden darauf ausrichtet.
 
Die folgenden drei dominanten Erlebniswelten arbeitet Held heraus:
 
  • die Welt der kognitiven Erfolglosigkeit
  • die Welt der kognitiven Ziellosigkeit
  • die Welt der kognitiven Schutzlosigkeit
 
Diese drei dominanten Erlebniswelten beinhalten unter anderem eine spezielle Milieugestaltung, Beziehungsgestaltung sowie spezielle Formen der Anregung und Entspannung. Ein weiterer Aspekt dieses Konzepts ist es, die jeweiligen mit der demenziellen Erkrankung einhergehenden Kompetenzverluste zuzulassen, ohne die noch vorhanden Ressourcen aus dem Auge zu verlieren. Das Eintreten in die jeweilige Erlebniswelt (abhängig von der Demenzstufe) findet durch einen Wechsel auf die jeweilige Station (Welt) statt.
 
Ziel ist es, den Betroffenen seinem Erkrankungsstadium entsprechend zu betreuen und zu pflegen, um so die Lebensqualität möglichst lange zu erhalten. Im Folgenden sollen die drei Erlebniswelten kurz vorgestellt und erläutert werden.
 
DIE WELT DER KOGNITIVEN ERFOLGLOSIGKEIT
 
Betroffene im ersten Stadium der Demenz sind häufig eher antriebsschwach und ziehen sich aus sozialen Kontakten zurück. Gründe dafür liegen sicherlich in einer bereits eingeschränkten Alltagskompetenz. Merkfähigkeit, Organisationsfähigkeit und Urteilsvermögen sind im frühen Stadium bereits eingeschränkt. Der Kontakt mit anderen Menschen – vor allem in Unterhaltungen – erfordert nun ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Immer häufiger geht nun in Gesprächen der Gesprächsfaden verloren, Wörter werden gesucht, Inhalte nicht mehr ausreichend verstanden oder an die Inhalte kann nicht mehr angeknüpft werden. So geraten Menschen mit leichter Demenz in ihrem Alltag und Sozialleben immer mehr unter Druck, weil die selbstverständliche Kompetenz souveränen Handelns verloren geht. Wo setzt das Drei-Welten-Konzept an? Es knüpft an dem nun immer stärker werdenden Bedürfnis nach Entspannung, Ruhe und Stärkung des Selbstwertgefühls an. Dies soll durch das Leben in kleinen Wohngruppen mit betreuenden Personen, einem geregelten, jedoch nicht starren, Tagesablauf gewährleistet werden. Die Wohngruppen sind familienähnlich organisiert und es werden Tätigkeiten, die in einem normalen Haushalt üblich sind, aufrechterhalten.
 
DIE WELT DER KOGNITIVEN ZIELLOSIGKEIT
 
Im zweiten Stadium der Erkrankung haben die Betroffenen den größten Teil ihrer Alltagskompetenz bereits verloren. Geplantes, absichtsvolles oder abstraktes Denken ist kaum mehr möglich. Sprache sowie Sprachverständnis ist bereits so stark beeinträchtigt, dass verbale Kommunikation kaum mehr möglich ist. Durch die nun massiv auftretenden Orientierungsschwierigkeiten (örtlich, zeitlich, persönlich) werden Orte, Gegenstände und Personen häufig nicht wiedererkannt und müssen so neu gesucht, entdeckt und gefühlt werden. Die Betroffenen laufen scheinbar ziellos und suchend umher und werden zunehmend von inneren und äußeren Impulsen gesteuert. Durch die zunehmenden Hirnabbauprozesse sind Filtermechanismen und Regulationssysteme, welche „Realität“ herstellen, bereits so stark beeinträchtigt, dass starke Unruhe und Ängste immer häufiger auftreten (Furchtsyndrom). Dein und Mein, gelernte soziale Normen und Objektpermanenz gehen verloren.
 
DIE WELT DER KOGNITIVEN SCHUTZLOSIGKEIT
 
Im dritten Stadium der Demenz, also in ihrer schwersten Ausprägung, sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, verbal zu kommunizieren. Auch auf die noch recht lange erhaltenen automatisierten Sprachmuster wie Begrüßungsformeln, Sprichwörter und Redewendungen und Lautäußerungen kann nicht mehr zugegriffen werden. Ebenfalls ist die nonverbale Kommunikation über Gestik und Mimik, so stark beeinträchtigt, dass es eines hohen Maßes an Wahrnehmungsfähigkeit und Empathie der Betreuenden bedarf, diese noch wahrzunehmen. Die körperliche Immobilität ist so weit fortgeschritten, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, ihre Position selbständig zu verändern oder gezielte Bewegungen auszuführen. In dieser Erlebniswelt sind sie den sie umgebenden Außenreizen (und höchstwahrscheinlich auch Innenreizen) völlig schutzlos ausgeliefert. Sie können sich diesen nicht mehr entziehen, ihnen ausweichen oder sie relativieren. Durch den nun massiven hirnpathologischen Abbau sind viele Steuerungsprozesse des Körpers (Immunsystem, Atmung, usw.) so stark beeinträchtigt, dass die Gefahr von Infektionen, Atemstörungen und Aspirationen enorm zunimmt.
 
Das 3-Weltenprogramm stand Pate bei der Gründung des Zentrums Passwang und wird laufend weiterentwickelt. 


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