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AltersBar

22. Juli 2023

7/22/2023

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Synergien sollen genutzt werden

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Vor 30 Jahren entstand das Alterszentrum Breitenbach (AZB) — dazumal mit Pioniercharakter. Antreiber des Vorzeigeprojekts war Heimleiter Urs Spielmann. Im Interview blickt er zurück und regt zu einem weiteren Meilenstein für die Zukunft an.

Redaktorin:
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Als das Alterszentrum Breitenbach vor 30 Jahren seine Tore öffnete, interessierte sich auch das Schweizer Fernsehen für das neue Heim und brachte auf DRS Aktuell eine Sonderwoche darüber. Aussergewöhnlich war dazumal, dass ein Heim mit einem öffentlichen Restaurant   und   einem   Kulturforum einen Begegnungsort für die breite Bevölkerung  und Heimbewohnerinnen und -bewohner schuf. Urs Spielmann, erster Heimleiter von 1992 bis 2011 war von Anfang an bei der
Planung dabei. Herr Spielmann, was hat sich in den letzten 30 Jahren im Heimbereich verändert?

Die Grundproblematik ist die gleiche geblieben. Heute bleiben die Menschen jedoch länger zuhause. Die Altersheime sind am   Verschwinden. Pflegeheim und vor allem Unterstützungsarbeit wie   betreutes Wohnen, pflegerische und hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Mahlzeitendienst etc. nehmen zu. Der Fokus vor allem des Bundes und der Kantone, aber auch der Gemeinden sollte derzeit somit bei der Suche nach neuen Denkanlässen, d.h. neuartiger Wohnformen für das Alter und dem Ausbau und der Förderung der Spitex-Dienste liegen.
 
Gemäss   einer Studie des schweizerischen Gesundheitsobservatoriums   sollten bis 2040 gesamtschweizerisch mehr als 50000 neue Langzeitpflegebetten geschaffen werden. Wie sieht das für unsere Region aus?

Für die Region Schwarzbubenland-Laufental rechne ich im Jahre 2040 anhand der Einwohnerzahl mit einem Sollbedarf von ca. 380 Betten. Derzeit weist die Region 263 Plätze aus (AZB Breitenbach 63 Plätze, Rosengarten Laufen 130, Zepa Breitenbach 93 und APH Stäglen Nunningen 31 Plätze). Ein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht zwar derzeit noch nicht. Aber längerfristig fehlen bis 2040 unter Berücksichtigung eines Wachstumsbedarfs vom 50% ca.140 Langzeitpflegebetten.
Momentan gibt es andere, weitere Herausforderungen: Die kognitiv eingeschränkten Patienten (z.B. Alzheimerkrankheit) werden höchstwahrscheinlich zunehmen. Auch die abnehmende Mobilität stellt neue Herausforderungen an das Pflegepersonal. Die Anspruchshaltung der Pensionäre und deren Angehörigen werden steigen. Die heutigen Leistungsempfänger sind einen hohen Lebensstandard gewohnt. Sie sind anspruchsvoller, selbstsicherer und entscheidungsfreudiger als   ihre Vorgeneration.

Wo sehen Sie neue Möglichkeiten?

Die Region könnten einen schweizerischen Meilenstein setzen, z.B. eine neue gesamtschweizerisch anerkannte, öffentliche Zertifizierung für High-Trust-Heime injizieren; sie mit aufbauen und sich dieser anspruchsvollen Prüfungsprozedur selbst als Erste unterziehen.

Gibt es Möglichkeiten zur Nutzung von Synergien?

Synergien monetärer Art finden die Heime im gesamtschweizerischen Kontext, verfügt doch der Heimverband Curaviva über einen Einkaufspool, der hervorragende Konditionen offeriert. Ich sehe Synergien eher im administrativen und im Pflegebereich, z.B. mit Springerfunktionen. Damit dies jedoch funktioniert, sind zunächst geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen.

Was müsste unternommen werden?
 
Ein erster Schritt wäre ein Leitbild für eine umfassende stationäre, halbstationäre und ambulante Altersversorgung in der Region. Nicht jedes Heim muss das gleiche Leistungsangebot haben. Aber die künftigen Leistungsaufträge müssten gemeinsam diskutiert werden, damit die Versorgung im Alter zukunftsorientiert und optimal vernetzt werden kann.

Wie würde die Zusammenarbeit aller Heime der Region aussehen?

Wahrscheinlich käme man nicht darum herum, zumindest bei den interkantonalen Institutionen, dem Zepa und der zu planenden neuen Institution ein strategisches Dach zu formieren, z.B.in Form einer Aktiengesellschaft der Gemeinden des Thierstein und des Laufentals. Dies hätte zur Folge, dass ein neuer Verwaltungsrat gebildet werden müsste, der für beide Heime zuständig ist. Dabei sollte man auch die Erfahrungen im Zusammenarbeitsmodell zwischen dem Zentrum Passwang und der Seniorenzentrum Rosengarten Laufen analysieren und minutiös auswerten. Immerhin entstünde ein neuer interkantonaler Arbeitgeber mit insgesamt 350+ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Zum Schluss: Würden Sie heute ein Heim anders führen als noch vor 30 Jahren?

Mit meinen 76 Jahren weiss ich zwischenzeitlich aus eigener Erfahrung natürlich viel besser, welches die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner sind. Ich verstehe zum Beispiel besser, weshalb jemand sich mit kleinen Schritten vorwärtsbewegt und wie wichtig Handläufe sind. Vor allem aber würde ich den Austausch zwischen dem Heimleitungsteam und den Angehörigen intensiver gestalten. Gerade die Corona-Zeit hat aufgezeigt, wie wichtig der Kontakt mit den Angehörigen ist. Wir überall in der Arbeitswelt kann wahre Qualität nur entstehen, wenn alle am gleichen Strick ziehen. 

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