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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

Der Zauber der weissen Flocken

10/20/2020

2 Comments

 
Bild

















​… er soll uns in die Läden locken
 
Ja, schon bald beginnt es mit der sanften Berieselung unserer Sinne. Maria und Joseph kommen - wie jedes Jahr - vom Himmel zu uns auf Erden her. Asylsuchend! Kopftuch ist in! Man trägt sein Kind wieder auf den Armen. Der Kinderwagen out! 
 
Die Heilsarmee präsentiert sich als nicht zu übersehender Strassenfeger. Sie singt und klingt in den Portemonnaie-offenen Beizen und auf den wimmeligsten Einkaufspromenaden wie eh und je. Für einmal imponiert das Heer der uniformierten Sänger nicht nur mit ganzseitigen, aufdringlich herzerweichenden Gratisinseraten; sondern mit echt hehrem Bettelgesang. Inklusive halbvollem Münzentopf. Und zwar live vor Ort! Die friedliebende Armee kupfert jeden zart besaiteten Kleinbürger ab und erarbeitet sich schweisstriefend ihren redlich verdienten Jahresendbonus. Ja, in etwa so funktioniert auch das einträgliche Weihnachtsgeschäft.
 
Die grossen Einkaufstempel? Sie übertrumpfen sich mit Werbeaktivitäten. Schneeflocken und tiefgrüne, gesunde Tannenbäumchen im Überfluss. Flanierende Samichläuse und Schmutzlis mit offenen, spendablen Jutesäcken. In den Schaufenstern Weihnachtskugeln aus dem Hause Wanner; Krippen mit Stroh und darüber Engel mit blitzblanken Sagex-Posaunen. Rundum Weihnachtsgebäck vom Sutter-Beck und Stollen von der Delicatessa. Auf und neben den hehren Schlachtbänken Schweizer Fleisch namens Fondue chinoise mit allerlei leckeren, süss und sauer schmeckenden Sösseli und als Vorspeise: christlich verpackte Gänseleberpasteten.
 
Die Werbefachleute haben Hochsaison. Die in diesem Jahr arg vermissten Corona-Gelder hocken nun verlockend lose in der Tasche. In der Duftwolke von frischen Mailänderli, Brunsli und Zimtstärnli lässt sich - begleitet von rührseliger Weihnachtsmusik – manch niedlicher Kitsch noch ganz gut verkaufen.
 
Man fühlt sich wie im Schlaraffenland. Lässt sich blenden vom Kerzenlicht, vernebeln vom Glühwein und zuweilen gar verwirren von den Begehrlichkeiten seiner Kinder und jenen des Ehepartners. Wer da den Geldbeutel nicht zückt, muss schon ein harter Hund oder eine grantige Xanthippe sein.
 
Bei diesen Gedanken wird einem plötzlich klar, wieso man sich immer wieder – je länger dieser «Spass» dauert - eine stille, heilige Nacht herbeisehnt. Dass alles schläft und nur wacht das hochheilige Paar und der holde Knabe mit lockigem Haar.
 
Hallo, ihr lieben Einkaufsbummler und Schnäppchenjäger! Macht doch wieder mal in himmlischer Ruh eure kauflüsternen Äuglein zu! Studiert nach dem Sinn; denn neben dem glamourösem Weihnachtskommerz liegt noch viel Anderes, geistig Tieferes drin. Schaut bitte doch mal wieder, was in dieser Welt passiert. Wie das Volk nach Geld und Wohlstand giert. Nächstenliebe und Toleranz sind out. In ist nur, wer Andere in die Pfanne haut. Vom weihnächtlichen Gedanken keine Spur! Eigennutz, Protz und grosse Röhre nur. Für die Machos ein Muss: Weihnachtsgeschenke – wenn schon  - dann nur im Überfluss.
 
Und wo bitte sind in dieser Zeit die Randständigen, die Entwurzelten und die sozial Umgeknickten, die gerade jetzt auf Verständnis und Beistand hoffen? Leider dort, wo sie schon immer waren. Unter der Lupe und im Bann der Pseudofrommen und der Überangepassten! Ich meine im Blickfeld Jener, die sich selbst für etwas Besseres halten; sich aber bei näherer Betrachtung charakterlich auf einem bedenklich tiefen Niveau durch ihr Leben suhlen. Wen wundert es da, wenn höhere Mächte eingreifen und uns global wieder lehren, was Demut, Nächstenliebe und Dankbarkeit für die Menschheit bedeuten und vor allem auch bewirken könnte.
 
Einer meiner besten Freunde vertritt die Meinung, dass wir hier in der Schweiz trotz all dem in einer Art von Paradies leben. Und ich kann und will ihm nicht widersprechen. Im Gegenteil! Gerade in der Adventszeit sollten wir uns dessen wieder mal bewusst werden. Und auch danach handeln!
 
Wir leben nicht in einem Entwicklungsland, leiden keinen Hunger. Wir sind wirtschaftlich angemessen situiert und gesundheitlich gut versorgt. Wir haben keine Existenzängste und keine ernst gemeinten Fluchtgedanken. Danken wir Gott dafür und zeigen wir uns in den kommenden Wochen wieder ein bisschen mehr von unserer grossherzigen und toleranten Seite. Feiern wir wieder einmal wahre, gottesnahe Weihnachten. Eben ein stilles, würdiges Fest in voller und tiefer Dankbarkeit.
  
Urs Spielmann, Breitenbach


2 Comments
Miranda Schneider-Riva
10/21/2020 08:56:39 am

Guten Abend Herr Spielmann

Ganz genau, Ihrem Freund muss ich auch zustimmen. Wir leben wirklich in einem Paradies und in einem Luxusland!

Herzlichen Dank für Ihre besinnliche Kolumne.

Schöne Herbsttage und liebe Grüsse nach Breitenbach

Miranda Schneider

Reply
Urs Spielmann link
10/24/2020 12:55:22 am

Hallo Frau Schneider

Einmal mehr herzlichen Dank für Ihren wohlwollenden Feedback.
Es tut meinem Ego gut, Lob, Zustimmung und eine ähnliche Linie zu spüren.

Alles Gute und weiterhin viel Drive und Pep! : )

Urs Spielmann, Breitenbach

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