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Ich schreibe für
knorrige Schwarzbuben und Schwarzmädels, 
für herbe Laufentaler und Laufentalerinnen
sowie für die herrlichen Urgesteine
aus Basel-West.

Lesen Sie nie eine Kolumne von mir,
wenn Sie schlecht drauf sind.

Das kommt nicht gut! 

23. August 2024

8/23/2024

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​Das alte Laster der Menschheit

… oder heil Wladimir

 
Was sich Putin, das Staatsoberhaupt der Sowjetunion und ehemaliger Chef des KGB (Komitee für Staatssicherheit der UdSSR, 1978–1991) gegenwärtig leistet, überfordert mein Denkvermögen in allen Richtungen und Dimensionen. Nach 75 Jahren mehr oder weniger friedlichem Dasein, sind mir zum ersten Mal in meinem Leben sämtliche Sicherungen gleichzeitig durchgebrannt. Geistiges Burnout!
 
All meine bisherigen Überzeugungen sind in Frage gestellt. Die meisten meiner Lebensprinzipien zerplatzten in den letzten Tagen wie eine Seifenblase. Mein Toleranzvermögen ist an seine definitiven Grenzen gelangt. Ich bin ratlos.
 
Wie begegnet man einem solchen menschenverachtenden Ungetüm, das aus der jüngsten Kriegsgeschichte nichts gelernt hat; das als Präsident der Russischen Föderation einen völlig sinnlosen Krieg angezettelt hat.
 
Ich gebe es zu. In einer früheren Kolumne habe ich geschrieben, dass sich die Bedrohungsformen nachhaltig geändert haben. Welch ein Irrtum! Ich habe die Reife unserer Menschheit masslos überschätzt.
Wir sind wieder bei Adolf Hitler angelangt. Putins Raketenbeschüsse auf die ukrainischen Gross-AKW ist eine riesige Drohgebärde, ein Akt der Gewalt mit weltweitem Gefahrenpotenzial.
 
Was bedeutet das für uns und wie soll man mit solchen Schergen und Dämonen umgehen? Meiner Meinung nach kann man diesem geisteskranken oder geistlosen Despoten nur mit hartem, bedingungslosem, globalem Widerstand entgegentreten. Nicht mit roher militärischer Gewalt. Aber umso nachhaltiger mit Abkehr, mit Abbruch von Beziehungen, mit wirtschaftlicher Isolierung und globaler geistiger Verachtung. Weg von der Forschung, weg von der Entwicklung; Weichenstellung auf das Stumpengleis. Kurz: Ins Offside laufen lassen.
 
Der deutsche Autor Konstatin Wecker schreibt in seinem Buch «Auf der Suche nach dem Wunderbaren»:

«Bleib erschütterbar – doch widersteh! Widerstand ist ein Menschenrecht und wir werden ohne Widerstand dem Gehorsam keine geeignete Antwort entgegensetzen können. Je älter ich werde desto sicherer bin ich mir, dass der Gehorsam einem anderen Menschen gegenüber – welche Rangordnung auch immer er in der jeweilig anerkannten Gesellschaftsordnung einnimmt – ja, dass diese Banalität des Bösen, dieses geduckte und stramme Gehorchen eines der Grundübel unseres ausschliesslich auf Macht basierenden menschlichen Zusammenlebens ist. Oh ja, es gibt noch andere anarchische Modelle. Und sie werden immer noch gelebt. Aber in unserem Universum, der ach so freien Welt, werden sie boykottiert und systematisch schlecht gemacht».
 
Eine Ode an die Freiheitsliebe, ein Votum gegenüber jeglicher Obrigkeit, ein Aufruf zum Kampf gegen Machtmissbrauch. Der Oberbegriff Missbrauch (abusus) bezeichnet allgemein die Nichtbeachtung von anerkannten oder der in der Gesellschaft vorherrschenden Regeln. Dazu gehören nota bene auch Staatsverträge und Vereinbarungen. Und vor allem, und jetzt kommen wir zum Kernpunkt: Zum Missbrauch von Macht und Einfluss.
 
Putin reduziert den Begriff «Globales Denken» scheinbar auf seine eigenen Wahnvorstellungen, die in seinen Geheimdienstzeiten im KGB gesät, gehegt und sorgfältig gepflegt wurden. Offensichtlich sind sie in der Zwischenzeit so herangereift, dass der mittlerweile 70-jährige Wladimirowitsch überzeugt ist, sein Lebenswerk jetzt endlich krönen zu können.
 
Ja, Konstantin Wecker hat recht. Widerstand ist hier und jetzt angesagt. Kunstschaffende, Poeten, Sänger, Kunstmaler, Du und ich und vor allem auch die zu Unrecht viel gescholtene internationale Presse sind aufgefordert, Stellung zu beziehen.

Es darf nicht sein, dass eine neue Welt, aufgebaut werden soll, die nicht mal weiss, was eine echte Demokratie ist. Putin hat sie nie gelebt und weiss nicht, wie sie funktioniert. Es muss verhindert werden, dass allein die Drohgebärden einer Oberpolitnarzisse den ganzen Globus unterjochen können. Das Wort Toleranz darf nicht aus den Wörterbüchern und aus Wikipedia gestrichen werden, nur weil niemand mehr weiss, wofür dieser Begriff stehen soll. Und vor allem:
Es darf nicht sein, dass die Zeiten des Leidens von 1939-1945 nach ihrer geistigen Beerdigung wieder auferstehen.
 
Deshalb möglichst schnell zurück zu wahrer Solidarität und fruchtbarer Globalität. Dies ist kein Kampf nicht gegen die russische Bevölkerung, sondern allein gegen Wladimir Putin, dem Träumer einer weltumfassenden Macht und Dominanz.
 
Zeitlebens war ich ein erbitterter Gegner der Todesstrafe. Mein Geist versucht zwar, ein Umdenken zu verhindern, aber er hat es gegenwärtig sehr schwer. In fundamentalen Fragen folge ich meistens dem Bauch. Und der beginnt sich langsam durchzusetzen.
 
In tiefer Verbundenheit
 
Urs Spielmann, Breitenbach (geschrieben am 5.3.2024)

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